Ist das ein Ding der Unmöglichkeit? JA, es ist in der Tat nicht möglich. Bei einem wichtigen Termin ist es mm besten, man fährt schon mindestens eine Tag früher los, um sicher zu gehen, dass man auch pünktlich ankommt. Sonst kann es sein, dass man so sehr zu spät kommt, dass man einfach den nächsten Zug wieder nach Hause nehmen kann.
Ok, so schlimm war's bei mir nicht. Ich hatte keinen lebenswichtigen Termin, dafür war's zu spät: ich wollte auf eine Beerdigung. Weil es mir zu stressig war, allein die lange Fahrt auf mich zu nehmen, ohne eine mehrtägige Regenerationspause zwischendurch, hatte ich mich entschieden, mit der Bahn zu fahren. Ich Naivling!!!
Eigentlich hatte ich gedacht, dass dank der Pünktlichkeitsversprechen und alles Verbesserungen die Bahn zu einem benutzbaren Personenbeförderungsmittel geworden sei. Die Stunden, die ich während meiner Studienzeit auf Bahnhöfen verbracht hatte, um auf verspätete oder ausgefallene Züge zu warten, kann man sicherlich zu einigen Monaten zusammenziehen. Dazu kommen natürlich noch die Stunden, die ich im Zug mitten in der Pampa, möglichst bei brennender Hitze und ohne Angabe von Gründen einfach nur so rumgestanden habe. Ich nahm einfach an, dass sich die Bahn gebessert haben könnte. Aber das war wohl ein bisschen viel an Optimismus.
Als ich in Konstanz ankam (wegen meiner etwas neurotischen Angst vor Unpünktlichkeit etwa eine halbe Stunde zu früh) und auf das Gleis gehen wollte, von dem mein Zug abfahren sollte, kam mir ein Mann entgegen und sagte: "Momentan fahren keine Züge. Da war ein Personenunfall zwischen Radolfzell und Konstanz. Es gibt aber Schienenersatzverkehr da hinten an der Bushaltestelle." Natürlich war weit und breit kein Bahnbediensteter zu sehen, der mich davon abgehalten hätte, zum Gleis zu gehen, und da erst mal dumm rumzustehen, weil ich ja nicht wusste, dass keine Züge fuhren. Ich dankte dem Mann, ging zur Bushaltestelle und stand da erst mal dumm rum. Es kam kein Bus, ausser dem normalen innerstädtischen Verkehr.
Nach einer Viertelstunde kam dann am Bahnhof die Durchsage: "Auf Gleis zwei steht abfahrbereit der Regionalexpress nach Radolfzell. Der nächste Zug Richtung Karlsruhe ist auf unbestimmte Zeit verschoben." Also machten sich alle Leute, die an der Bushaltestelle gestanden hatten , auf den Weg zu Gleis zwei. Auf halber Strecke kam dann die Aufforderung, wir sollten doch gefälligst schneller gehen, der Zug will abfahren. Ich hab gedacht, mein Schwein pfeifft! Ok, die Bahn kann nichts dafür, wenn sich einer vor den Zug wirft, aber so eine Durchsage ist doch echt eine Frechheit. Es waren ja auch alte Leute und Frauen mit Kinderwagen dabei, da ging das alles nicht so schnell!
Der Zug ist dann doch nicht losgefahren, bevor alle drin waren. In Radolfzell stand dann tatsächlich ein Zug nach Karlsruhe bereit, in den ich umsteigen konnte. "Ha," dachte ich, als ich einstieg, "jetzt wird doch noch alles gut!" Ich Naivling! Zwei Stationen vor Karlsruhe kam die Durchsage: "Dieser Zug endet außerfahrplanmäßig hier. Der Zug nach Karlsruhe steht abfahrbereit auf dem gegenüberliegenden Gleis." Gut, dass ich meine Zugverbindung so ausgewählt hatte, dass ich nur zweimal umsteigen hätte umsteigen müssen.
Danach lief alles überraschenderweise glatt. Mein Anschlusszug in Karlsruhe war nicht zu früh und nicht zu spät, und ich hatte einen guten Sitzplatz. Allerdings blieb der Zug nach Köln auf freier Strecke irgendwo stehen, und es roch sehr merkwürdig nach schmelzendem Metall. Und es kam die beruhigende Durchsage, dass wir uns um ein paar Minuten verspäten würden.
Dabei hatte ich dann genügend Zeit, den Mann zu beobachten, der sich mir gegenüber hingesetzt hatte. Er war vom Typ "Nerd" und kaute offensichtlich an den Fingernägeln. Und wenn er nicht gerade geschlafen hat, dann hat er auf seinem I-Book rumgehämmert. Aber als er dann mal eingeschlafen ist, lief ihm der Sabber aus dem rechten Mundwinkel den Hals hinunter. Ich habe mich sehr über diese Gesellschaft gefreut.
Ansonsten war es wirklich sehr entspannend, am Rhein entlangzutuckern und aus dem Fenster zu sehen, anstatt konzentriert auf die Fahrbahn und meinen Vordermann zu starren.
Der Rest der Hinreise lief dann wirklich glatt. Ich kam früh genug für meinen Anschlusszug in Köln an, habe mich mit meiner Schwester getroffen, und wir sind dann gemeinsam den Rest der Strecke gefahren.
Als ich dann für die Rückreise an meinem ehemaligen Heimatbahnhof stand und auf meinen Zug wartete, da kam tatsächlich ein Zug pünktlich auf die Minute in den Bahnhof eingefahren. Dumm war nur, dass dies der Zug von vor einer Stunde war, der ein bisschen Verspätung hatte. Den hätte ich natürlich nehmen können und wäre pünktlich an meinem Umsteigebahnhof Gießen angekommen, wenn der Zug nicht nur bis zur nächsten Station gefahren wäre.
So musste ich dann auf meinen "richtigen" Zug warten, der an bei meinem Einsteigen schon so viel Verspätung hatte, dass ich meinen Anschluss auf jeden Fall verpassen würde. Gut, dass ich meine Zugverbindung nach der Schnelligkeit ausgesucht hatte, weil ich ein bisschen Zeit sparen wollte, da mein Mann abends noch einen Termin hatte und mich nicht zu jeder Zeit abholen konnte. Offenbar sieht die Bahn auch keine Notwendigkeit, eine Verspätung wieder aufzuholen (das wusste ich ja schon aus langjähriger Erfahrung), kam ich natürlich viel zu spät für den Anschlusszug.
Netterweise hatte der Zugführer mir einen Tip gegeben, wann und wo der nächste Zug fahren würde, also saß ich dann anstatt im Zug nach Frankfurt in der Bahn nach Karlsruhe. Na, hab ich mir gedacht, das hätte ich auch anders haben können. Da hätte ich auch über Köln fahren und mir eine Menge Nerven sparen können.
In Karlsruhe wusste ich dann nicht, wohin, also bin ich zum Info-Schalter gegangen, um erstmal ein bisschen Dampf abzulassen, weil mein Mann mich unmöglich noch in Konstanz abholen konnte und ich mit dem Zug bis nach Hause hätte fahren müssen. Mal abgesehen von den Mehrkosten hätte ich auch noch mehrere Kilometer nach Hause gehen können. Aber mir wurde sofort der Wind aus den Segeln genommen mit der Auskunft, dass in dreissig Sekunden ein Zug nach Baden-Baden fahren würde und ich dort einen Anschluss nach Konstanz bekommen könnte.
Also bin ich losgesprintet, und dank der Pünktlichkeit der Bahn fuhr der Zug nicht etwa schon ab sondern kam gerade erst an. B#esagterZug war ein völlig überfüllter ICE, bei dem ich dann im Gang auf dem Boden gesessen habe. Glücklicherweise war es nicht so sonderlich weit bis Baden-Baden.
Von da an ging es tatsächlich gut. Ich habe den Ragionalexpress nach Konstanz bestiegen, bin pünktlich in Konstanz angekommen (wenn man von der einstündigen Verspätung mal absieht), und mein Mann hatte noch knapp Zeit, mich abzuholen.
Eine wirkliche Glanzleistung der Bahn! Ich bin mal gespannt, wieviel Geld ich bei der nächsten Zugfahrt bekomme, wenn die ihr Versprechen halten, dass man Teile vom Fahrtpreis bei Verspätung wiederbekommt...
Ok, so schlimm war's bei mir nicht. Ich hatte keinen lebenswichtigen Termin, dafür war's zu spät: ich wollte auf eine Beerdigung. Weil es mir zu stressig war, allein die lange Fahrt auf mich zu nehmen, ohne eine mehrtägige Regenerationspause zwischendurch, hatte ich mich entschieden, mit der Bahn zu fahren. Ich Naivling!!!
Eigentlich hatte ich gedacht, dass dank der Pünktlichkeitsversprechen und alles Verbesserungen die Bahn zu einem benutzbaren Personenbeförderungsmittel geworden sei. Die Stunden, die ich während meiner Studienzeit auf Bahnhöfen verbracht hatte, um auf verspätete oder ausgefallene Züge zu warten, kann man sicherlich zu einigen Monaten zusammenziehen. Dazu kommen natürlich noch die Stunden, die ich im Zug mitten in der Pampa, möglichst bei brennender Hitze und ohne Angabe von Gründen einfach nur so rumgestanden habe. Ich nahm einfach an, dass sich die Bahn gebessert haben könnte. Aber das war wohl ein bisschen viel an Optimismus.
Als ich in Konstanz ankam (wegen meiner etwas neurotischen Angst vor Unpünktlichkeit etwa eine halbe Stunde zu früh) und auf das Gleis gehen wollte, von dem mein Zug abfahren sollte, kam mir ein Mann entgegen und sagte: "Momentan fahren keine Züge. Da war ein Personenunfall zwischen Radolfzell und Konstanz. Es gibt aber Schienenersatzverkehr da hinten an der Bushaltestelle." Natürlich war weit und breit kein Bahnbediensteter zu sehen, der mich davon abgehalten hätte, zum Gleis zu gehen, und da erst mal dumm rumzustehen, weil ich ja nicht wusste, dass keine Züge fuhren. Ich dankte dem Mann, ging zur Bushaltestelle und stand da erst mal dumm rum. Es kam kein Bus, ausser dem normalen innerstädtischen Verkehr.
Nach einer Viertelstunde kam dann am Bahnhof die Durchsage: "Auf Gleis zwei steht abfahrbereit der Regionalexpress nach Radolfzell. Der nächste Zug Richtung Karlsruhe ist auf unbestimmte Zeit verschoben." Also machten sich alle Leute, die an der Bushaltestelle gestanden hatten , auf den Weg zu Gleis zwei. Auf halber Strecke kam dann die Aufforderung, wir sollten doch gefälligst schneller gehen, der Zug will abfahren. Ich hab gedacht, mein Schwein pfeifft! Ok, die Bahn kann nichts dafür, wenn sich einer vor den Zug wirft, aber so eine Durchsage ist doch echt eine Frechheit. Es waren ja auch alte Leute und Frauen mit Kinderwagen dabei, da ging das alles nicht so schnell!
Der Zug ist dann doch nicht losgefahren, bevor alle drin waren. In Radolfzell stand dann tatsächlich ein Zug nach Karlsruhe bereit, in den ich umsteigen konnte. "Ha," dachte ich, als ich einstieg, "jetzt wird doch noch alles gut!" Ich Naivling! Zwei Stationen vor Karlsruhe kam die Durchsage: "Dieser Zug endet außerfahrplanmäßig hier. Der Zug nach Karlsruhe steht abfahrbereit auf dem gegenüberliegenden Gleis." Gut, dass ich meine Zugverbindung so ausgewählt hatte, dass ich nur zweimal umsteigen hätte umsteigen müssen.
Danach lief alles überraschenderweise glatt. Mein Anschlusszug in Karlsruhe war nicht zu früh und nicht zu spät, und ich hatte einen guten Sitzplatz. Allerdings blieb der Zug nach Köln auf freier Strecke irgendwo stehen, und es roch sehr merkwürdig nach schmelzendem Metall. Und es kam die beruhigende Durchsage, dass wir uns um ein paar Minuten verspäten würden.
Dabei hatte ich dann genügend Zeit, den Mann zu beobachten, der sich mir gegenüber hingesetzt hatte. Er war vom Typ "Nerd" und kaute offensichtlich an den Fingernägeln. Und wenn er nicht gerade geschlafen hat, dann hat er auf seinem I-Book rumgehämmert. Aber als er dann mal eingeschlafen ist, lief ihm der Sabber aus dem rechten Mundwinkel den Hals hinunter. Ich habe mich sehr über diese Gesellschaft gefreut.
Ansonsten war es wirklich sehr entspannend, am Rhein entlangzutuckern und aus dem Fenster zu sehen, anstatt konzentriert auf die Fahrbahn und meinen Vordermann zu starren.
Der Rest der Hinreise lief dann wirklich glatt. Ich kam früh genug für meinen Anschlusszug in Köln an, habe mich mit meiner Schwester getroffen, und wir sind dann gemeinsam den Rest der Strecke gefahren.
Als ich dann für die Rückreise an meinem ehemaligen Heimatbahnhof stand und auf meinen Zug wartete, da kam tatsächlich ein Zug pünktlich auf die Minute in den Bahnhof eingefahren. Dumm war nur, dass dies der Zug von vor einer Stunde war, der ein bisschen Verspätung hatte. Den hätte ich natürlich nehmen können und wäre pünktlich an meinem Umsteigebahnhof Gießen angekommen, wenn der Zug nicht nur bis zur nächsten Station gefahren wäre.
So musste ich dann auf meinen "richtigen" Zug warten, der an bei meinem Einsteigen schon so viel Verspätung hatte, dass ich meinen Anschluss auf jeden Fall verpassen würde. Gut, dass ich meine Zugverbindung nach der Schnelligkeit ausgesucht hatte, weil ich ein bisschen Zeit sparen wollte, da mein Mann abends noch einen Termin hatte und mich nicht zu jeder Zeit abholen konnte. Offenbar sieht die Bahn auch keine Notwendigkeit, eine Verspätung wieder aufzuholen (das wusste ich ja schon aus langjähriger Erfahrung), kam ich natürlich viel zu spät für den Anschlusszug.
Netterweise hatte der Zugführer mir einen Tip gegeben, wann und wo der nächste Zug fahren würde, also saß ich dann anstatt im Zug nach Frankfurt in der Bahn nach Karlsruhe. Na, hab ich mir gedacht, das hätte ich auch anders haben können. Da hätte ich auch über Köln fahren und mir eine Menge Nerven sparen können.
In Karlsruhe wusste ich dann nicht, wohin, also bin ich zum Info-Schalter gegangen, um erstmal ein bisschen Dampf abzulassen, weil mein Mann mich unmöglich noch in Konstanz abholen konnte und ich mit dem Zug bis nach Hause hätte fahren müssen. Mal abgesehen von den Mehrkosten hätte ich auch noch mehrere Kilometer nach Hause gehen können. Aber mir wurde sofort der Wind aus den Segeln genommen mit der Auskunft, dass in dreissig Sekunden ein Zug nach Baden-Baden fahren würde und ich dort einen Anschluss nach Konstanz bekommen könnte.
Also bin ich losgesprintet, und dank der Pünktlichkeit der Bahn fuhr der Zug nicht etwa schon ab sondern kam gerade erst an. B#esagterZug war ein völlig überfüllter ICE, bei dem ich dann im Gang auf dem Boden gesessen habe. Glücklicherweise war es nicht so sonderlich weit bis Baden-Baden.
Von da an ging es tatsächlich gut. Ich habe den Ragionalexpress nach Konstanz bestiegen, bin pünktlich in Konstanz angekommen (wenn man von der einstündigen Verspätung mal absieht), und mein Mann hatte noch knapp Zeit, mich abzuholen.
Eine wirkliche Glanzleistung der Bahn! Ich bin mal gespannt, wieviel Geld ich bei der nächsten Zugfahrt bekomme, wenn die ihr Versprechen halten, dass man Teile vom Fahrtpreis bei Verspätung wiederbekommt...