Tja, da bin ich wieder. Nach einer Woche, die stessiger kaum hätte sein können. Erst Skifahren mit dem Büro, dann ein geschäftlicher Termin in der Slowakei, der mich von Montag Abend bis Donnerstag Abend von zu Hause weggeführt hat. Natürlich fand ich das klasse, aber ich war so nervös. dass ich kaum geschlafen habe.
Jetzt habe ich mir lecker Pflaumenwein hinter die Binde gekippt, um mich zu entspannen. Viel helfen tut's nicht, ich habe immer noch das Gefühl, dass ich was tun muss, und sei es bloß, das Chaos in meiner Wohnung zu beseitigen.
Doch so langsam werde ich echt gefühlsduselig. Ehrlich gesagt, war die letzte Woche furchtbar. Aber nicht wegen der Arbeit, sondern weil ich mich einfach sehne. Nach allem, nach dem sich ein Single nur sehnen kann.
Am letzten Wochenende hatte ich das Vergnügen, nochmal in den Arm genommen zu werden. Und seitdem könnte ich bei dem Gedanken daran schon losheulen.
Klar ist es schön, als Single keinem Rechenschaft schuldig zu sein. Vor allem, weil ich momentan mehr arbeite als ich je zuvor gearbeitet habe. Aber mir fehlt doch sehr die körperliche Nähe und Zärtlichkeit einer Beziehung. Mehr als mir lieb ist.
Normalerweise vermisse ich das nicht so ganz, so wie ein Blinder auch nicht vermisst, dass er nicht sehen kann. Aber seit letztem Wochenende ist es wieder ganz schlimm. Es bereitet mir fast körperliche Schmerzen, dass ich hier mutterseelenallein sitze, am Computer, und der einzige, der im Bett wartet, ist mein Teddybär.
Wenn ich darüber nachdenke, was ich mal für Träume hatte, dass ich als Teenager mal unbedingt heiraten und Kinder haben wollte, kann ich vor lauter Enttäuschung nur lachen. Ich bin mittlerweile über dreissig und immer noch allein. Und weiss nicht, wie ich überhaupt einen Mann kennenlernen soll. Und Zeit habe ich dafür auch nicht.
Es ist wie verhext. Bin ich privat glücklich, dann bin ich unglücklich im Job, oder gar arbeitslos. Habe ich aber einen guten Job, dann habe ich entweder totales privates Pech, oder gar kein Privatleben. Ist doch wirklich toll, oder? Wie zum Henker soll ich mal ein Kind in die Welt setzen, wenn ich nichtmal die Chance habe, einen potentiellen Vater kennenzulernen?
Oh, Männer gibt es genug. Aber die sind entweder falsch, nicht mein Typ, oder vergeben. Bravo! Es ist echt zum Kotzen! Und ich mache mir mal die zweite Flasche auf, auch wenn ich morgen wahrscheinlich nicht mehr mit dem Kopf durch die Tür passen werde ....
Also sind mal wieder meine einzigen Freunde der Alkohol, mein Teddy und der Fernseher. Und mein Privatleben besteht einzig aus den Telefonaten mit meiner Freundin, die über dreihundert Kilometer weit von mir weg ist, und mir, außer mit Worten, nicht beistehen kann.
Naja, dann widme ich mich mal dem Fernseher, und gehe ins Bett, bevor mein Magen das Rotieren anfängt. Und kuschel ausgiebig mit meinem Teddy.
Und das hier werde ich wohl nicht mehr durchlesen, weil ich's wahrscheinlich sonst sofort löschen werde, weil Texte unter Alkoholeinfluss nicht unbedingt die Besten sind....
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen