Samstag, September 08, 2007

Emma, ming Droppen.... (Teil 2)

Aggro Berlin. Muss ich da eigentlich noch mehr sagen? Das erklärt sich doch eigentlich schon von selbst. Aber so ein bisschen muss ich mich dann doch darüber auslassen...


Wenn ich das Genöhle schon höre: "... aus'm Ghetto ... im Ghetto ... von der Straße ... auf der Straße ... " dann krieg ich Plack!


Aber ich will das Ganze mal sachlich angehen. Hier erstmal die Definition:


"Getto [italienisch] das, Ghetto, behördlich erzwungenes und räumlich beschränktes jüdisches Wohnviertel, zuerst (1531) für Venedig belegt. [...]
Im übertragenen Sinn werden als Gettos heute städtische Bezirke bezeichnet, in denen eine rassische, soziale oder religiöse Minderheit (zum Teil aufgezwungen) lebt. [...]" (Quelle: Meyers Lexikon online)


Und jetzt ganz langsam zum Mitschreiben:
"Behördlich erzwungen". Ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendjemand in diesem Land, das ich für ziemlich demokratisch und frei halte, dazu gezwungen wird, in einem bestimmten Bereich zu wohnen. Die meisten Leute können sich aussuchen, wo sie wohnen. Zwar hängt der Wohnort auch immer vom nötigen Kleingeld ab, aber im gesteckten Rahmen kann sich jeder seine Wohnhöhle selbst wählen. Dass ich mit meinen beschränkten finanziellen Möglichkeiten keine Villa im Reichenviertel von München leisten kann, ist doch klar. Aber zumindest kann ich mir eine kleine Wohnung suchen, die ich bezahlen kann. Wenn jetzt die Eltern von diversen Kindern nicht in der Lage sind, eine Arbeit zu haben oder zu halten, dann springt doch der Staat ein. Das soziale Netz hier ist so weich, dass jeder durchkommen kann, der es auch will. Und dass sich jemand ohne Arbeit weniger leisten kann als jemand, der arbeiten geht halte ich nicht für falsch. Also kann und will ich nicht glauben, dass das Wohnen in einem bestimmten Viertel hier behördlich erzwungen ist.
"Räumlich beschränkt". Dass eine Plattenbausiedlung o.ä. räumlich beschränkt ist, ist doch aus architektonischer Sicht alles andere als schlecht. Aber mal im Ernst: die Leute sind doch in ihren Vierteln nicht eingesperrt. Und es zwingt sie auch keiner, da zu bleiben. Wenn sie da rauswollen, sollen sie doch. Keiner wird sie daran hindern.
"Jüdisches Wohnviertel". Jetzt wird es absurd. Ich glaube, die Aggros haben da was völlig missverstanden. Die wohnen doch nicht mit Juden zusammen. Die meisten sind, wenn's hochkommt, Muslime. Und der Rest ist wahrscheinlich überhaupt nicht religiös. Selbst wenn man das ganze nur im übertragenen Sinne betrachtet, dann gilt das ganze hierzulande auch nur für die soziale Minderheit. Denn ich weiss aus eigener Erfahrung, dass sich gewisse Volksgruppen sehr gerne von selbst abschotten. Und dann ist das Ghetto selbstgewählt und nur das Gegenteil von Integrieren in die Gesellschaft.


Und was hat das mit dem Leben auf der Straße auf sich? Es gibt genügend Einrichtungen in diesem Land, die Kinder auffangen, die zu Hause unglücklich sind. Und am Geld kann's auch nicht liegen, denn jeder in diesem Land bekommt Sozialleistungen. Die ich übrigens mitbezahle. Aber das ist ein anderes Thema.


Also: Ghetto schön und gut. Aber Was regen die sich denn so auf? Die sind doch selbst Schuld, wenn sie da wohnen. Und selbst wenn's die Schuld der Eltern ist, dann habe ich für die Kins kein Verständnis, denn jeder ist seines Glückes Schmied. In der Schule kann ich mich so profilieren, dass ich entweder ein Studium anschließen kann, oder ich finde aufgrund meiner guten Leistungen eine gute Lehrstelle. Nichts tun und jammern kann jeder.
Ich hätte mich vor vier Jahren auch verkriechen können, Hartz IV kassieren und heulen, dass mich keiner will. Aber ich habe einen Job als Zeitarbeiterin in der Industrie angenommen, für den ich mit meinem abgeschlossenen Studium alles andere als unterqualifiziert war, habe in stinkenden Hallen Löcher aus C-Säulen-Verkleidungen für Autos ausgeschitten, bis ich Blasen an den Händen hatte, und habe gekämpft, die Stückzahlen zu schaffen. Für einen Hungerlohn, für den viele von diesen Aggro-Jammerlappen wahrscheinlich nichtmal morgens ihre Augen aufmachen würden. Aber ich habe meinen Sklaven-Job so gut gemacht, dass sich die Firmen hinterher um mich gekloppt haben. Nicht etwa, weil ich studiert hatte, das hat da keinen interessiert. Sondern weil ich zuverlässig war, schnell und sorgfältig gearbeitet habe, und mich nicht andauernd beklagt habe.
Was jemand aus seinem Leben macht, ist jedem selbst überlassen. Aber für Leute, die auf ihrem Arsch sitzen und sich beklagen, dass sie aus dem Ghetto nicht rauskommen, habe ich keinerlei Verständnis.


Meine Laune wird auch nicht besser, wenn diese harten Jungs Titel über kleine Mädchen machen, die mit vierzehn ungewollt schwanger werden und auf den Strich gehen müssen, um sich das Leben mit dem Kind finanzieren zu können. Gegen ungewollte Schwangerschaften gibt es mittlerweile schon derart viele Mittel, dass ich den Überblick verloren habe, und die Pille wird für Jugendliche sogar von der Krankenkasse bezahlt (so war's bei mir zumindst). Und wenn's das nicht tut, dann kosten Kondome auch nicht die Welt. Am allerbesten ist natürlich Enthaltsamkeit, aber da will ich mich völlig raushalten, weil ich dazu kein Urteil abgeben kann... Und wie ich schon sagte, das soziale Netz in diesem Land ist so weich, dass dieses unschuldig schwangere Mädchen sicherlich genug Geld bekommt, um sich und ihr Baby durchzufüttern.


All diese deutschen Möchtegern-Gangster-Weicheier. Am liebsten würde ich die alle mal nach Amerika schicken, damit sie sehen, wie es sich als O.G. lebt. Am besten noch in einem richtigen amerikanischen Gefängnis. Nicht so ein Hotel, wie es in Deutschland üblich ist, sondern ein richtiges Gefängnis. Da würde ich mal Phoenix vorschlagen. Die Häftlinge tragen pinkfarbene Unterwäsche und bekommen soviel Nahrung, dass sie nicht hungern müssen. Und das war's. Das ist mal so richtiges Gangster-Leben.
Da können die sich auch gleich mal ansehen, was richtige Ghettos sind. Wenn sie's überleben können sie danach ja noch darüber Lieder schreiben. Falls sie mal so richtige Armut sehen wollen, würde ich Slums in Afrika, Asien oder Süd-Amerika empfehlen. Als näheres Ziel geht sicherlich auch Russland. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass denen dann das Pipi in die Augen steigt, weil sie nicht gewusst haben, dass noch größere Armut als die ihre möglich ist. Und das nervige Genöhle wird ihnen im Halse stecken bleiben. Wieder ein Grund für einen dicken Hals weniger...

Freitag, September 07, 2007

Emma, ming Droppen.... (Teil 1)

Ok, ich gebe zu, ich bin ein TV-Junkie. Ich sehe viel Fern, weil es wohl zur Gewohnheit geworden ist.Teilweise war es auch die einzige Unterhaltung, die ich abends hatte. Aber es gibt Dinge, die mir echt volle Kanne gegen den Strich gehen, mal ganz abgesehen von der ewig nervenden Klingelton- oder Handyspielwerbung.
Nehmen wir doch mal die Clear-Blue-Werbung. "... die größte technologische Innovation, auf die ein Urinstrahl treffen kann ..." WAS? Das ist echt mehr als ich je über einen Schwangerschaftstest aus der Werbung erfahren wollte. Was bitte soll denn so eine bescheuerte Werbung? Ist mir doch egal, dass das eine totale Innovation ist! Wenn ich einen Schwangerschaftstest mache, dann weiss ich auch schon vorher, dass ich das mithilfe von Urin passiert, aber das muss ich doch nicht tagtäglich im Fernsehen dann nochmal unter die Nase gerieben bekommen!
Ich finde, diese Werbung verstößt grob fahrlässig gegen den guten Geschmack. Grauenhaft. Und dann dieser dynamische Strahl, der auf die Testspitze fällt. Wenn ich pinkle, dann sieht das immer ganz anders aus. Mache ich da was falsch? Oder entspreche ich nicht der innovationsbegeisterten Zielgruppe? Vielleicht sieht das Wasserlassen der neuen Generation anders aus. Ich habe keine Ahnung.
Die actiongeladene Stimme, die den ganzen Spot begleitet, macht mich darüberhinaus auch noch Angst. Bin ich out, weil ich keinen dieser Schwangerschaftstests benutze? Sollte ich mir einfach auf reinem Hip-Gefühle einen solchen zulegen? Vielleicht wird er demnächst als modisches Accessoir eingesetzt, so wie mittlerweile das Handy! "...wie, du hast keinen Schwangerschaftstest? Boa, nee, das darf ja nicht wahr sein! Du bist ja voll out!"
Waaaa! Ich glaube, ich muss doch echt mal los, mir so einen Schwangerschaftstest besorgen. Dann schlafe ich sicher wieder ruhiger, denn ich weiss, dass ich nicht urplötzlich einen dieser hochtechnologischen Innovationen brauche, ohne einen zu haben. Und er macht sich sicher auch gut als Zusatzinhalt meiner Handtasche, falls meine Freundin zufällig einen benötigen sollte und selbst keinen zur Hand hat.

Montag, August 27, 2007

Was die Telekom mit meinem Hals zu tun hat

Ich krieg echt zuviel. Das darf doch echt nicht wahr sein, was die Telekom für ein Deppen-Verein ist! Es ist wirklich unglaublich, was die im Laufe des letzten Jahres alles an Scheiße allein mit meinem Anschluss fabriziert haben!
Es fing an mit meinem Umzug. Ich habe also eine neue Telefonnummer und einen Internet-Anschluss beantragt, weil ich mir anfangs noch nicht sicher war, ob ich die Anschlüsse in meiner Heimat wirklich kündigen will. Und damit fing alles an.
Mir wurde nicht gesagt, dass ich knapp hundert Euro zahlen muss, wenn ich bereits Telekom-Kunde bin, um meinen DSL-Anschluss umzumelden. Das Geld wurde mir in Rechnung gestellt, aber als ich mich beschwerte, wurde mir zugesichert, dass ich die Kohle wegen falscher Beratung zurückbekomme.
Alles gut und schön, aber neue Zugangsdaten bekam ich erstmal nicht. Der Telefonanschluss funktionierte, aber das war's dann auch. Kurzer Hand bin ich mit meinen alten Zugangsdaten ins Netz gegangen, was merkwürdigerweise funktionierte, obwohl ich den Anschluss schon gekündigt hatte. Böser Fehler, denn damit fing der ganze Schlamassel an.
Ich bekam getrennte Rechnungen für Telefon und Internet, worüber ich mich aber nicht wunderte, weil ich dachte, das müsste so sein. Warum auch nicht, mit Rationalität hatte ich die Telekom noch nie in Verbindung gebracht. Dann der dicke Hammer: ich bekam eine horrende Rechnung über die letzten sechs Monate DSL, die ich aber schon brav bezahlt hatte. Also rief ich bei der Hotline an, und mir wurde empfohlen, den einen DSL-Anschluss zu kündigen, damit ich auch nur noch eine einzige Rechung bekäme. Das habe ich getan, aber ich bekam weiterhin zwei Rechnungen. Da habe ich mich nur ein bisschen gewundert, aber, wie gesagt, die Telekom spielt nicht in der Rationalitäts-Liga.
Dann habe ich versucht, alles zu kündigen, was mit Telekom zu tun hat. Ich wollte ja wieder in die Heimat zurück, und hier kann ich W-LAN und Telefon über meine Schwester nutzen. Und an die hundert Kröten habe ich bei der Gelegenheit auch nochmal erinnert.
Resultat: irgendeine Kündigung hat funktioniert, aber leider nicht alle. Heute habe ich erneut eine Rechnung erhalten, die ich aber bestimmt nicht zahlen werde. Dafür muss ich, laut Hotline, schon wieder eine Kündigung schreiben. Habe ich getan, mal sehen, was daraus wird. Für meine Kohle habe ich jetzt auch schon zweimal die Zusage bekommen, gesehen habe ich davon immer noch nichts (seit über einem Jahr!!!!). Aber laut Hotline kommt dann bald ein Scheck. Jaja, denke ich mir, bis zur nächsten Beschwerde dann.
Ich habe mittlerweile die Faxen echt dicke. Nur Ärger mit dem Sch...-Verein, mein Porto werde ich denen auch demnächst in Rechnung stellen, und wenn das so weiter geht, kriegen die auch noch Psychater-Rechnungen für mich, weil ich einen Anger-Management-Kurs machen muss, um dem Drang, T-Punkte in die Luft zu sprengen und Telefonleitungen zu kappen, widerstehen zu können. Mein Hals wird immer dicker und mein Geduldsfaden kürzer. Und ich hatte so sehr gehofft, ich hätte nie wieder was mit diesen Idioten zu tun! Aber die sind leider nicht in der Lage auch nur die simpelsten Dinge durchzuführen.
Ich frage mich wirklich, wie die es schaffen, überhaupt noch Kunden zu halten, wo die doch einen so erstklassigen Service bieten! Warum denen wohl die Kunden weglaufen?

Samstag, August 25, 2007

Gewichtsk(r)ampf

Wenn ich zurückdenke an meine Schulzeit, und alte Aufzeichnungen im Tagebuch lese, dann wundere ich mich nur. Ich habe mit 19/20 Jahren bloß um die 60 Kilogramm gewogen und mit für fett und schwabbelig gehalten. Und das bei einer Körpergröße von 1,76 Metern. Rationell betrachtet war ich damals stark untergewichtig.
Dann kam eine Zeit, in der mir alles egal war. Abnehmen stand nicht auf meinem Plan, essen dafür umso mehr. Und so summierte sich das Ganze auf über 80 Kilogramm im Jahre 2004. Bis dann ein Knick kam und ich mich selbst nicht mehr leiden konnte, mein Spiegelbild hasste und auch schon Ansätze für ein Doppelkinn bekam. Mit Sport hatte ich eigentlich schon damals angefangen, aber dreimal wöchentliches Aikido kam leider auch nicht gegen meine Fressattacken an.
Also habe ich zusätzlich mit Joggen angefangen. Neben meiner Diplomarbeit habe ich kontinuierlich daran gearbeitet, meine Fitness zu verbessern. Ich bin weiterhin zum Aikido gegangen, habe aber auch dreimal pro Woche gejoggt. Zum Zeitpunkt meiner Prüfung war ich dann in der Lage, eine halbe Stunde ohne Unterbrechung zu laufen.
Und irgendwann fingen dann auch die Fettreserven an zu schmelzen. Es war wunderbar! 2005 habe ich mein Laufpensum auf eine dreiviertel Stunde bis zu einer ganzen Stunde gesteigert. Aber dafür bin ich nur noch sporadisch zum Aikido gegangen, aber das machte nichts. Allerdings war das Laufen auch eher ein Weglaufen vor meinem Job, der die Hölle war. Aber meine Figur war super. Mein Bauch war flach, ich konnte sogar hautenge Oberteile anziehen, ohne mich als Wurst zu fühlen. Alte Hosen passten wieder, und ich fühlte mich richtig gut.
Im letzten Jahr habe ich dann wieder gar nichts gemacht an Sport. Es hat mir keinen Spaß gemacht. Aber meinem Körper hat das nicht gefallen. Zwar habe ich versucht, mit Fitness-DVD's vor dem Fernseher der Verfettung vorzubeugen, aber leider ohne Erfolg.
Also bin ich jetzt wieder bei 76 Kilogramm angekommen (naja, mittlerweile, nach 2 Monaten Training wieder bei 75), aber ich mache wieder sechsmal in der Woche Sport. Das Laufen macht wieder Spaß, und Aikido ist auch mehr nicht nur mit Frustration verbunden. Meine Beine schwabbeln nicht mehr so schlimm wie vor ein paar Wochen, und mein Bauchumfang ist auch ein bisschen geschrumpft.
Blöd sind bloß die Stellen, an denen ich als erstes abnehme: die Arme und die Oberweite. Meine Handgelenke sehen mittlerweile wieder aus, als würden sie bei jeder noch so zaghaften Berührung zerbrechen, und ich muss mir wohl bald neue BH's zulegen, weil die alten zu groß werden. Aber mein Bauchspeck und der dicke Hintern, die bleiben bis zum Schluß. Wie ärgerlich! Ich kann keinerlei Armreifen tragen, weil sie mir von den Händen rutschen, aber meine Rettungsringe am Bauch halten sich hartäckig, und mein Po passt noch lange nicht in meine Lieblingshose.
Viel Arbeit liegt noch vor mir. Aber ich habe jetzt einen treuen Gefährten auf meinen Wegen durch den Wald: der Hund meines Liebsten begleitet mich. Und es macht Spaß. Irgendwann wird es wohl hoffentlich auch wieder an den unliebsamen Körperstellen Wirkung zeigen, dass ich mich wieder mehr bewege. Und darauf warte ich sehnsüchtig (damit ich mir keine neuen Klamotten kaufen muss!!!).

Sonntag, Juli 22, 2007

Love changes everything

Das war mal ein fürchterlicher Titel Ende der Achziger. Aber immerhin stimmt der Titel.
Für die Liebe habe ich mich schon sehr verändert. Ich habe mich einmal derart verändert, dass ich keinen Kontakt mehr zu meinen Freunden haben wollte und meinte, sie wären völig kindisch und unreif. Und ich habe gesehen, wie schrecklich die Liebe andere verändern kann. Meine beste reundin war ihrem Freund hörig und hatte selbst das Lachen verlernt. Glücklicherweise sind diese Veränderungen nicht für immer, sie enden meist mit der Beziehung.
Diese Art von Veränderung passiert meist durch Manipulation, oder aus dem Verlangen heraus, dem Partner gefallen zu müssen. Und diese Art von Änderungen ist immer einseitig, denn der Partner sieht an sich keinen Anlass sich zu ändern, wenn sich der andere ändert.
Es ist in jeder Beziehung nötig, dass beide Partner Kompromisse schließen und auf einander eingehen. Das sollte sich aber dann auch auf beiden Seiten gleichermaßen abspielen.
Und so läuft es auch bei uns. Ich merke, dass er sich verändert, offener wird, sich mehr zutraut und offensiver reagiert. Und sein Kleidungsstil hat sich verändert.
Da er mir sagt, wenn ihn etwas stört, kann ich auch an mir arbeiten. Also bin ich von aggressivem Klugscheißern auf liebevolle Schlaumeierei umgestiegen. Und ich komme sogar mit seinem Hund zurecht.
Es gibt allerdings auch Dinge, die wir nicht ändern. Zum Beispiel ist ihm vieles peinlich, was ich ab und an ausnutze, um ihn in Verlegenheit zu bringen. Ich nehme ihn manchmal zu ernst, und er belacht sich, wenn ich ihm schön gegliederte Vorträge halte, wenn er mich einfach nur auf den Arm nimmt.
So etwas macht Spaß. Wenn ich merke, dass sich mein Partner ebensoviel Mühe gibt, mit mir zusammen zu sein, wie ich mir, um mit ihm zusmmen zu sein, dann fallen Kompromisse leichter und es ist einfach nur schön.

Samstag, Juli 21, 2007

Rosa Wolken

Ich bin verliebt. Bis über beide Ohren. Und es ist einfach wunderbar.

Es könnte wirklich nicht besser und schöner sein. Ich gehe auf Wolken und sehe rosarote Sterne am hellichten Tag. Endlich bin ich nicht mehr alleine, endlich habe ich einen Mann gefunden, der mich nimmt, wie ich bin, der nicht an mir rummeckert oder versucht, etwas aus mir zu machen, das ich nicht bin.

Alle seine Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet. Er hatte gedacht, ich würde ihn nicht attraktiv finden. Doch sein Duft und seine pure Gegenwart sind für mich ein ungekanntes Aphrodisiakum. Er hatte gedacht, er könne nicht küssen. Doch seine Küsse schmecken nach mehr und machen süchtig. Er hatte gedacht, er wäre zu hässlich für mich. Doch neben seinem lieben Gesicht aufzuwachen ist das Schönste, das es gibt.

Fast ein halbes Jahr habe ich daran gearbeitet, ihn zu überzeugen, dass ich ihn will, nur ihn, und dass ich ihn so mag, wie er ist. Mit all seinen Macken und Makeln. Doch es hat sich mehr als gelohnt. In seinen Armen zu liegen war jedes Wort wert, mit dem ich ihn überredet habe, mir auch mal ein Stückchen entgegen zu kommen.

Er bringt mich zum Lachen, und er weiss, wie er mich nehmen muss. Er krittelt nicht an mir rum, sondern wenn ihm was nicht passt, dann sagt er mir das, so dass ich an mir arbeiten kann. Und genauso mache ich das mit ihm. So stellen wir potentielle Nervfaktoren von vornherein ab. Aber meistens lachen wir miteinander und übereinander.

Wenn ich die Augen schließe, sehe ich nur ihn, er ist das erste, an das ich an einem Morgen denke, und mit dem Gedanken an ihn schlafe ich abends ein.

Es ist schön zu wissen, dass er da ist, wenn ich ihn brauche, mir aber auch genügend Freiheit gibt, damit ich mich nicht eingeengt fühle.

Ich freue mich jetzt schon auf die Zeit, wenn die Nächte mit ihm nicht nur Ausnahme sondern Regel sind, wenn ich ihn jeden Tag um mich haben kann. Wir unternehmen so viel wie möglich miteinander, und wenn wir nur mit dem Hund spazieren gehen. Die Zeit mit ihm ist mir sehr kostbar, jede Minute ist es wert, mit ihm verbracht zu werden.

Natürlich vergesse ich bei all dieser Verliebtheit meine Familie, meine Freunde und mich selbst nicht. Ich versuche, alles so gut wie möglich unter einen Hut zu bekommen, und da er einen Job hat, der ihn auch schon mal abends fordert, geht das ganz gut, ohne dass jemand bedeutende Abstriche machen muss.

Jetzt ist er gerade für zwei Wochen verreist, aber ich kann es kaum erwarten, ihn wiederzusehen. Ich freue mich sehr darauf, ihn wieder in meine Arme schließen zu können. Und bis dahin genieße ich meine (endlich nochmal) hundehaarfreie Wohnung und die Gesellschaft meiner Familie und Freunde.

Vermissen tu ich ihn jetzt schon, obwohl er erst vor fünf Stunden losgefahren ist...

Donnerstag, Juni 28, 2007

FfA - Phase 4

Nach erfolgreich gemeisterter Phase 3 ist man natürlich über das Flirten hinaus. Nun liegt es an beiden Partnern, was aus der ganzen Sache wird, ob nun Affaire, oder Beziehung.
Es ist sicherlich viel Arbeit, eine Beziehung entstehen zu lassen, und sie später auch am Leben zu erhalten, aber es lohnt sich, und alle Mühen zahlen sich aus. Es ist ein gegenseitiges Nehmen und Geben, ein ständiges Eingehen von Kompromissen, und jeder Partner muss mal zurückstecken. Im Idealfall jedenfalls. Es gibt aber auch andere Fälle, in denen einer mehr gibt als der andere, aber das ist mir momentan zu traurig, um näher darauf einzugehen.
Ich gehe jetzt einfach mal vom Idealfall der Idealfälle aus, also
Phase 4: Die Beziehung
Hier lauern ebenfalls an jeder Ecke Fettnäpfchen, die umgangen werden wollen.
Ist man frisch verliebt, muss der/die Liebste natürlich mit Freunden, Bekannten und Verwandten bekannt gemacht werden. In der Regel in eben dieser Reihenfolge.
Als erstes sind Feunde und Bekannte dran. Das kann manchmal echt peinlich werden. Nicht nur für den, der neu vorgestellt wird, sondern auch für den, der vorstellt. Ich bin heilfroh, dass ich meinen Liebsten nicht meinen ehemaligen Kollegen vorstellen musste, weil diese (vor allem einer derer) immer genauestens über meine Fortschritte unterrichtet waren. Und neugierig nachgefragt haben, sollte ich mich mal etwas zurückgehalten haben. Da ich meinem Liebsten diese Publicity vorenthalten habe, wäre für mich ein Kennenlernen ziemlich peinlich gewesen, weil meine Kollegen sicherlich sehr indiskrete Fragen gestellt hätten (an dieser Stelle ein lieber Gruß ins Büro!).
Das Vorstellen hier ist relativ einfach, da die meisten meiner Bekannten meinen Liebsten bereits kennen und einfach nur neu ist, dass wir zusammen sind.
Vorgestellt zu werden ist auch nicht gerade einfach. Einige Freunde und Bekannte meines Liebsten, die nicht hier im Ort leben, habe ich bereits kennengelernt. Das Gefühl, sich wie ein Affe im Zoo vorzukommen, ist sicherlich jedem bekannt, der so etwas mitgemacht hat.
Glücklicherweise gewöhnen sich die Leute schnell daran, den neuen Partner zu sehen, und die Neugier verschwindet nach und nach.
Die größte Hürde ist das Kennenlernen der Eltern und dem Rest der Familie. Bei mir war das schnell erledigt, denn meinen Eltern kannten meinen Liebsten bereits, und ich musste ihnen nur noch beibringen, dass er jetzt mein Freund ist. Es hätte schlimmer sein können. Meine Familie kann durchaus sehr peinlich sein (diese Tatsache hat nur meine jüngste Schwester bestätigt, die sich, im Unwissen, dass ich meinen Liebsten mit zu meinen Eltern gebracht hatte, etwas blamiert hat). Aber diesmal wurden keinerlei Fragen zu Herkunft, Beruf, Plänen, Familie, Schuhgröße und Integrität gestellt, und keine niedlichen Anekdoten aus meiner Kindheit und Jugend erzählt, so dass die ganze Sache auch für mich recht angenehm verlaufen ist.
Was mir allerdings noch bevorsteht, ist das Kennenlernen seiner Eltern. Da werde ich echt nervös. Aber ich denke, das werde ich meistern, denn bisher war ich immer der Traum meiner potentiellen Schwiegermütter ;-)
Hat man all dies hinter sich gebracht, dann kann man erleichtert aufatmen, wenn sich auf keiner Seite zu große Peinlichkeiten oder Antipatien gezeigt haben. Und kann beruhigt nach Hause fahren und seinem eigenen kleinen Leben nachgehen.
Der Rest ist Arbeit und Genießen :-)

Sonntag, Juni 03, 2007

FfA - Phase 3

So, die erste Hürde ist also mit Erfolg genommen und nun geht es in die nächste Phase, die

Phase 3: Die Dating-Phase

Dies ist die Phase zum besseren Kennen lernen. Wird wirklich was aus der Geschichte, oder geht man sich nach ein paar Treffen schon dermaßen auf den Geist, dass es zwangsweise zum Scheitern verurteilt ist.

Für die nächsten Dates ist es elementar, dass man sich viel unterhält und verschiedene Dinge miteinander macht. Also sind am besten Verabredungen im Museum, in Cafes, zum Spazierengehen im Wald oder im Park, im Zoo, zum Eisessen (wenn es nicht gerade tiefster Winter ist) oder in einer netten kleinen Bar. Hauptsache, es gibt Zeit und Möglichkeit zum Reden. Und es ist zumindest ein bisschen romantisch.

Wenn ich ehrlich sein soll, dann bin ich selten über das zweite Date hinausgekommen. Nicht, weil ich die Männer dann immer abgeschossen habe, aber ich war mir meistens schon nach dem ersten Date im Klaren, ob das was geben könnte mit dem Mann, oder nicht. Also gab es entweder ein ziemlich heißes zweites Date mit einem erfolgreichen Kandidaten, oder ein oder zwei müde Dates mit welchen, die nicht so unbedingt überzeugend gewesen waren, aber dennoch eine zweite Chance haben sollten.

Diesmal ist jedoch alles anders, deshalb maße ich mir an, auch über die Dates nach dem ersten Treffen zu schreiben. ;-) Naja, mittlerweile bin ich bei Date Nummer 10 oder so angelangt, und ich glaube nicht an ein schnelles Ende der Phase 3 in meinem Fall.

Natürlich hängt der Verlauf der weiteren Dates vom Schüchternheitsfaktor beider Parteien ab, aber wenn sich beide gut verstehen und die Zuneigung auf Gegenseitigkeit beruht, sollte man Fortschritte verzeichnen können, wie groß oder klein diese auch immer sein mögen.

Gute Zeichen sind immer das Suchen der körperlichen Nähe des anderen. Das kann sich auch bei sehr schüchternen Personen im freundschaftlichen Knuffen in die Seite äußern. Man muss ja nicht sofort übereinander herfallen, aber dezente und scheinbar unabsichtliche Berührungen sollten sich spätestens nach dem dritten Date einstellen. Wenn der potentielle Partner nicht völlig gefühlskalt und unsensibel ist, sollte er diese vorsichtigen vortastenden Schritte erwidern, denn er will ja das Gleiche.

Zwischen den Dates ist ein reger E-Mail-Verkehr und häufiges Telefonieren ein sehr gutes Signal, dass der oder die Angebetete dieselben Absichten hegt wie man selbst.

Darüber hinaus frage ich mich dann auch immer selbst, ob es ein eindeutiges Interesse meinerseits gibt. Kribbelt es im Bauch, wenn ich an ihn denke? Will ich ihn, auch wenn der Kellner viel hübscher ist als er? Werde ich sentimental, wenn ich in seine Augen schaue? Trifft das alles zu, dann ist alles in Ordnung. Bin ich stattdessen genervt, wenn er den Mund aufmacht, und kann seine Berührung kaum ertragen, dann lasse ich das Daten lieber sein.
Nichts ist schlimmer, als sich für jemanden zum Horst zu machen, der einen eigentlich gar nicht will. In der Phase drei besteht natürlich auch die Möglichkeit, einfach nur hingehalten zu werden. Keine eindeutigen Signale vom Gegenüber sind auf die Dauer unerträglich und, meiner Meinung nach, respektlos. Es sollte zumindest erkennbar sein, ob die Ziele beider dieselben sind, oder ob ein Teil nur Freundschaft will, obwohl der andere Teil tiefere Absichten hegt.

Für den Verlauf der einzelnen Dates gibt es kein wirkliches Erfolgsrezept, oder ein vorgeschriebenes Muster, wie weit man nach den Treffen gekommen sein sollte, weil das sehr von der individuellen Einstellung beider Partner abhängt. Allerdings sollte ein deutliches Näherkommen schon erkennbar sein. Einfach nur die Gegenwart des Anderen genießen ist zwar schön, aber bringt auf die Dauer keinen weiter. Ich finde, dass spätestens nach dem dritten oder vierten Date für beide Seiten erkennbar sein sollte, welche Interessen der jeweils andere verfolgt.

Um sich beim Herantasten nicht zum Affen zu machen ist überlegtes Handeln gefragt. Leise und dezent auf Tuchfühlung gehen. Beim Nebeneinandergehen wie zufällig die Hand des anderen berühren (hat bei mir nicht geklappt, aber mein Fall ist nicht unbedingt als Präzedenzfall geeignet; im Normalfall sollte das schon eine Reaktion hervorrufen), beim Überreichen von Getränken oder ähnlichem die Hand des Gegenübers leicht und kurz festhalten. Beim Reden öfters der oder dem Angebeteten in die Augen sehen. Nicht zu sehr, das könnte als Starren ausgelegt werden und führt zu Verunsicherungen. Und darauf achten, ob sich die Pupillen der anderen Person erweitern, welches ein eindeutiges Zeichen für ein eindeutiges Interesse ist.

Ein eher nebensächlicher Aspekt (es sei denn, Mann ist völlig pleite) ist das Zahlen der Rechnungen oder Eintrittskarten. Ich achte eigentlich immer darauf, dass er nicht immer zahlt. Es sollte zumindest ungefähr ausgeglichen sein. Sonst fühle ich mich immer schlecht dabei. In Zeiten der Emanzipation halte ich es für durchaus angemessen, auch mal einen Mann einzuladen.

Andere eindeutige Zeichen bei Frauen sind natürlich, wie in vielen Studien beschrieben, das Befeuchten der Lippen mit der Zunge, das Spielen mit den Haaren, das Berühren des Halses. Und macht sie bei leichten Berührungen keinen Rückzieher, dann ist die Sache auf jeden Fall geritzt, und Mann kann sich weiter vorwagen. Im Idealfall kommt ihm die Frau nun entgegen, und man trifft sich in der Mitte. Und damit hätte in dieser Hinsicht die Phase 3 ein Ende.

Kommen jedoch keinerlei eindeutige Signale von der Dame des Herzens, zeigt sie keine Reaktion auf Versuche der physischen Kontaktaufnahme, auch nach dem vierten Date nicht, und lässt sie immer schön den Herren zahlen, dann siegt das Ganze nicht sehr viel versprechend aus. Das ist dann schon eher eine sehr unschöne Hinhaltetaktik. Hier heißt es dann: Nägeln mit Köpfen machen, oder, für unsere nordischen Landsleute, Butter bei die Fische tun. Das erfordert zwar ziemlichen Mut, weil das Risiko, einen Korb zu bekommen, in diesem Fall recht hoch ist, aber es bringt ja auch nichts, die nächsten zwanzig Dates ergebnislos verstreichen zu lassen.

Es hilft also nichts, die Sache muss direkt angegangen werden. Hier gibt es zwei Möglichkeiten, die wahre Absicht des potentiellen Partners herauszufinden: eine physische und eine theoretische Methode.

Die physische Methode funktioniert folgendermaßen: Man passt einen halbwegs guten Moment ab, spätestens bei der Verabschiedung, und drückt dem / der Angebeteten einen Kuss auf den Mund. Danach herrscht auf jeden Fall Klarheit. Entweder man kassiert eine Ohrfeige und es war das letzte Date (bei einer Frau), beziehungsweise man hört nie wieder etwas von der anderen Person (bei einem Mann). Oder aber, der Kuss wird erwidert, und damit verabschiedet man sich in Phase vier.

Wem das zu wild und direkt ist, der kann es mit der theoretischen Methode versuchen. Hier gibt es verschiedenste Arten für die verschiedenen Härtegrade der Schüchternheit.

Eine im ersten Moment völlig unverfängliche Frage wäre beispielsweise: „Hast du Lust, mit mir nächste Woche auf eine Party zu gehen?“. So unschuldig die Frage auch klingen mag, es steckt viel dahinter. Hier muss der Herzbube / die Herzdame Farbe bekennen. Kann er/sie sich vorstellen, mit dem anderen auf eine Feier zu gehen, bei der wahrscheinlich nur unbekannte Gesichter anwesend sein werden? Und offensichtlich soll man ja auch dem Freundeskreis des Gegenübers vorgestellt werden. Lautet die Antwort ja, dann ist alles im grünen Bereich, und man kann sich weiterhin Hoffnungen machen.

Für die den mittleren Härtgrad empfehle ich eine Einladung in die eigenen vier Wände. Zum selbstgekochten Dinner, oder zum Zeigen der Briefmarkensammlung. Der Grund ist egal. Traut er/sie sich in die Höhle des Löwen, würde ich auf jeden Fall schon mal die Gummis … ähm … den Sekt kalt stellen.

Die ganz Harten können es mit der direkten Frage nach den Absichten des Gegenübers versuchen. Meist bekommt man auf direkte Fragen auch direkte Antworten, was diese Methode nicht unbedingt einfach macht. Warnung: Wenig Erfolg versprechend sind Fragen wie „Willst Du mit mir f***en?“ oder „Willst du mich heiraten?“. Die Fragen sind zwar direkt, aber verfrüht oder gar unverschämt. Eine bessere Frage wäre da schon: „Was willst du eigentlich von mir?“ obwohl ich das auch nicht so unbedingt toll finde. Am besten die Sprache auf die gemeinsame Zeit lenken, und dann fragen, ob sie sich vorstellen kann, mehr Zeit miteinander zu verbringen. Das Ergebnis kann allerdings sehr schmerzhaft sein. Niemand wird gerne abserviert. Aber es besteht ja auch immer noch die kleine Chance, dass der/die Angebetete einfach zu schüchtern war, auch nur einen halben Schritt zu machen.

Es ist immer besser, schnell Klarheit zu haben, als über endlos scheinende Zeiträume hinweg im Nebel gelassen zu werden. Niemand ist vor einem Korb sicher. Aber man sollte sich da einfach nicht zu viele Gedanken drüber machen. Es geht immer weiter, und Omas guter Spruch „Andere Mütter haben auch hübsche Söhne (beziehungsweise Töchter)“ gilt auch immer noch.

Im Idealfall jedoch gehen in Phase drei beide potentiellen Partner aufeinander zu, wie schnell auch immer. Der eine gibt eine Vorlage, der andere geht darauf in, und umgekehrt. Und irgendwann ist man beim ersten Kuss angelangt, der dann hoffentlich auch gut ist, und nicht nur nass und luschig.

Sonntag, Mai 27, 2007

FfA - Phase 2

Zusammenfassend lässt sich über Phase 1 sagen, dass man/frau sich, auf welche Art auch immer, kennengelernt haben, und nun bereit sind für
Phase 2: Das erste Date

Eine sehr kritische Phase. Mit dem ersten Eindruck wird über Erfolg oder Misserfolg entschieden. Das erste Date ist mit Erwartungen und meist auch mit viel Verlegenheit gepaart.

Als Frau habe ich meine ersten Dates immer sorgfältig vorbereitet. Ich habe mich zurechtgemacht, die Natur bekämpft (Brauen gezupft, Beine rasiert...) und stundenlang nach einem Outfit gesucht. Es sollte nicht zu aufreizend wirken, sonst hätte der Mann gedacht, ich will ihn bloß ins Bett bekommen, aber auch nicht zu spießig sein, sonst wäre der Mann sicher noch auf die Idee gekommen, ich wäre prüde oder snobbish.

Als Treffpunkt bietet sich am ehesten ein öffentlicher Ort an, vor allem bei Internet-Bekanntschaften. Also eine beiden bekannte Kneipe, oder ein allgemeinerer Treffpunkt wie ein Bahnhof oder eine bestimmte Straßenecke.
Niemals beim ersten Date ins Kino. Das ist tödlich für jede Kommunikation, und verhindert sehr erfolgreich das weitere Kennenlernen.
Essen gehen halte ich meistens auch nicht für eine so gute Idee, weil dann das Date, auch wenn es schlecht laufen sollte, zeitlich von der Dauer des Essens abhängt. Läuft alles gut, dann ist das nicht schlimm, aber wenn es schrecklich ist, dann ist man an das Essen gebunden, und da kann sich die Zeit bis ins Unendliche dehnen. Langweilige Kommunikation ist ja an sich schon schlimm, aber wenn frau dann nicht einmal unter fadenscheinigen Gründen gehen kann, weil das Essen noch nicht am Tisch ist, oder noch nicht aufgegessen, ist das schon ziemlich schlimm. Das Übelste ist dann aber, wenn der Gegenüber auch noch schlimme Tischmanieren hat. Spontane Herpesausbrüche beim ersten Date sind nicht unbedingt das, was frau sich von einem solchen Treffen erwartet.
Also ist die beste Lösung, sich eine nette, nicht zu laute Kneipe zu suchen, und sich dort ersteinmal ausgiebig zu beschnuppern. Trifft man sich früh genug, dann kann man sich dann noch überlegen, ob man zu einer gemeinsame Nahrungsaufnahme bereit ist.
Ich habe es am liebsten, wenn der Mann Treffpunkt und Uhrzeit vorschlägt, dann kann ich immer noch sagen, ob es mir passt, oder nicht, und eine andere Zeit ausmachen.

Viele Frauen kommen zu spät, weil Sie Männer gerne warten lassen, ob sie es nun bewusst oder unbewusst tun. Bei denen ist es eine regelrechte Masche. Diese Frauen haben auch keinerlei schlechtes Gewissen, dass Mann warten muss, bis er platte Füße hat.

Zu dieser Sorte Frauen gehöre ich nicht. Erstens halte ich ein solches Verhalten für unhöflich, und andererseits zeugt es von schlechtem Zeitmanagement. Ich bin meistens viel zu früh da, und warte dann unauffällig, bis der Mann eintrudelt. Stehe ich nämlich schon da und zeige ihm, dass ich seit mindestens einer Viertelstunde auf ihn warte gibt es ihm einerseits das Gefühl, dass er es auf jeden Fall wert ist, dass frau sich wegen ihm die Beine in den Bauch steht (oder er hält mich für derart verzweifelt, dass ich es kaum abwarten kann, mich mit einem so tollen Kerl wie ihm zu treffen), andererseits könnte er auch ein schlechtes Gewissen bekommen, weil er zu spät ist.
Aber ausgehend von dem Normalfall des verspäteten Erscheinens der Dame sollte der Mann dennoch nicht zu lange warten. Eine Viertelstunde ist völlig in Ordung, eine halbe Stunde allerdings schon das Ende des Erträglichen. Länger sollte Mann wirklich nicht warten, denn es besteht ja auch die Möglichkeit, dass die Dame nicht mehr auftaucht. Aber weil das hier ein Flirttip sein soll, möchte ich diese Variante nicht weiter ausführen.
Vom Mann erwarte ich, dass er sich dem Anlass entsprechend kleidet. Von Anzug und Krawatte halte ich nicht so unbedingt viel, also wären Jeans und T-Shirt völlig in Ordung. Solange die Klamotten sauber und nicht völlig aus der Mode sind, ist ziemlich alles bei mir erlaubt. Das der Mann frisch geduscht ist und sich unerwünschte Gesichtbehaarung entfernt hat, ist für mich allerdings selbstverständlich. Müffelnde Männer mit Urwald im Gesicht fallen doch eher aus meinem Opferschema raus.
Nun haben wir folgende Situation: Treffen vor einer netten Kneipe, die Dame ist erschienen, ca. 5 Minuten zu spät, nett herausgeputzt. Der Mann ist frisch rasiert, geduscht und hat frisch gewaschene und gebügelte Klamotten an. Die zwei gehen in die Kneipe und setzen sich an einen Tisch. Von der nächsten Stunde hängt Erfolg oder Scheitern des Dates ab.
An Getränken sollte an etwas wählen, was keinen oder nur wenig Alkohol enthält. Eine zu lockere Zunge oder enthemmtes Verhalten ist nicht unbedingt ein Garant für ein gelungenes Date. Also besser nur ein Radler anstatt einem Bier. Dann klappt das mit der Artikulation auch ein bisschen länger.
Die Kommunikation ist nun der Faktor, von dem alles abhängt. Das beste ist es, diese erstmal so allgemein wie möglich zu halten. Filme und Musik bieten immer eine gute Grundlage für neutrale Gespräche, in denen man trotzdem noch über den Partner lernen kann. Und außerdem kann man hier schon erste größere Gemeinsamkeiten oder Unterschiede festmachen. Sind die ersten Schüchternheiten und Unsicherheiten dann verschwunden, kann man sich anderen Themen zuwenden.
Eigentlich ist es einfacher, über Dinge zu schreiben, die absolut tabu sind beim ersten Date. Reden über vorige Beziehungen beispielsweise. Das ist ein absolutes No-No. Kein Mann und keine Frau will sich Jammern oder Wut über den/die Ex von einem fast Fremden anhören.
Was man auf keinen Fall machen sollte, ist sich verstellen. Man kann sich ein bisschen zusammenreißen, um das Date nicht gleich schon nach fünf Minuten mit einem chauvinistischen oder feministischen Spruch enden zu lassen, aber man kann ja antesten, ob das Gegenüber auf die gleichen flachen Witze steht wie man selbst.
Was auch gar nicht geht ist Prahlerei. Ich will nicht hören, wie toll, wie stark oder wie reich mein Date ist. Dann kann er auch direkt in Säbelzahntigerfell mit der Keule über der Schulter kommen, das finde ich ebenso anziehend. Auch das Gummiboot zur Yacht hochstufen ist keine gute Idee, da sowas irgendwann auf jeden Fall rauskommt, sollte die Sache ernster werden.
Zu tiefschürfende Gespräche beim ersten Date sind anstrengend. Weil man sich noch nicht richtig kenn, passen (hoffentlich) beide Seiten auf, was sie sagen, und dann krampft sich das ganze so vor sich hin. Also nicht über Politik oder Weltanschauungen dikutieren, das führt beim ersten Date nur zu Knoten im Gehirn.
Vorträge über Computer, Autos oder Fußball sind ebenso angweilig für den Gesprächspartner wie einseitige Kommunikation über Mode, Make-up oder Schuhe. Es sollte immer darauf geachtet werden, dass die Themen beide Seiten interessieren, und spätestens, wenn das Date gähnt und das Muster der Rauhfasertpete auswendig lernt, sollte dezent das Thema gewechselt werden.
Geistreiche Witze (ok, ich stehe auch schon mal auf ziemlich platte Sprüche) und nette Anekdoten reichen bei mir völlig aus, um mich zu gewinnen. Wenn mich ein Mann zum Lachen bringt, bin ich hin und weg.
Flirten hat viel mit Augenkontakt, Mimik und Körpersprache zu tun. Also beobachte ich mein Gegenüber, achte darauf, ob er positive oder negative Signale sendet. Verschränkt er seine Arme, ist das kein besonders gutes Zeichen. Sieht er sich oft im Raum um, rufe ich im Geiste schon nach der Rechnung. Wendet er dazu noch seinen Körper ab, könnte ich auch direkt schon nach Hause gehen. Positiv ist es, wenn er mich viel anlächelt, offen mir gegenüber sitzt, und nur Augen für mich hat. Dann ist eigentlich schon alles gebongt.
Eine Frau möchte sich beim ersten Date gut unterhalten fühlen, ein bisschen begehrt und auf jeden Fall geschätzt. Ist der Mann in der Lage ihr dieses Gefühl zu vermitteln, dann ist die größte Hürde bereits genommen.
Also: Die Frau zum Lachen bringen, ein paar kleine Komplimente in die Unterhaltung einflechten, nur sie ansehen und immer schön locker bleiben. Dann klappt alles wie von selbst.
Nach dem Date kommt das Zahlen. Die Frau alleine zahlen zu lassen halte ich zwar für sehr emanzipiert, auch sehr unhöflich. Getrennte Rechnung beim ersten Date finde ich völlig in Ordnung, wenn ich auch sehr gerne den Mann alleine zahlen lasse. Erfreulich, aber muss nicht sein.
Nun geht es noch um die Verabschiedung. Es gibt verschiedene Arten, sich zu verabschieden. Hieran kann man auch sehen, wie erfolgreich das Date war.
Ein kurzes "Tschüss" ist nicht unbedingt ein Zeichen für ein gutes Date. Hier sollte man/frau sich nicht auf ein Folge-Date einstellen. Also auf zum nächsten Versuch...
Vielversprechend ist eine kurze Umarmung, am besten noch mit Bussi auf die Wange. Das zweite Date ist schon so gut wie gebongt.
Natürlich gibt es auch die extreme Variante, wo die Verabschiedung erst am nächsten Morgen in der Wohnung passiert. Aber muss ja nicht direkt beim ersten Date sein ... (soll aber schon mal vorgekommen sein ;-) )
Auf dem Weg nach Hause kann man/frau das Date nochmal Revue passieren lassen, sich EInzelheiten nochmal einprägen, damit Gesprächsinhalte vertieft werden können, oder Gemeinsamkeiten ausgebaut.
Aber man kann sich auch einfach nur erleichtert freuen, dass der erste Stolperstein aus dem Weg geräumt wurde, und alles halbwegs glatt gegangen ist, man die Cola nicht verschüttet, keine peinlichen Einzelheiten ausgeplaudert und über seine eigenen Füße gefallen ist.

Samstag, Mai 26, 2007

FfA - Phase 1

Flirten für Anfänger (Männer im Speziellen)
Mein Süßer ist als Flirter eine einzige Katastrophe. Nun gut, er ist sehr aus der Übung, aber so langsam könnte er ja doch mal ein bisschen aus sich rauskommen.

Dazu kommt, dass ein lieber Kollege auch ständig Probleme im richtigen Umgang mit dem anderen Geschlecht hat.

Daher habe ich mir überlegt, dass ich mal ein paar Tipps geben könnte, so als Betroffene, die immer wieder Probleme mit dem Verständnis des männlichen Wesens hat, an die männlichen Wesen selbst gerichtet.



Phase 1: Das Kennenlernen

Heutzutage kann man sich an vielen Orten kennenlernen. Die wahrscheinlichsten Varianten für Singles in meinem Alter sind allerdings Single-Aktionen (also Speed-Dating, Ü 30-Parties, Single-Reisen etc.) oder das Internet. Natürlich gibt es auch noch konventionelle Wege wie Freundeskreis, Verein, Job oder Supermarkt. Aber da ist der Markt doch sehr eingeschränkt. In meinem Freundeskreis sind fast nur Pärchen, und die übrigen Singles sind entweder absolut nicht mein Typ oder nicht zu empfehlen (wie die alte Weisheit schon sagte: Männer über 30 sind wie Toiletten: entweder besetzt oder beschissen.). Im Verein sieht es hier auch mau aus, eine Beziehung im Job halte ich für unprofessionell, und imSupermarkt habe ich, ehrlich gesagt, noch nie jemanden kennengelernt.

Speed-Dating habe ich noch nie ausprobiert, Singlereisen auch nicht. Dazu war ich noch nicht verzweifelt genug. Aber über's Internet habe ich schon einige Männer kennengelernt, mit unterschiedlichem Erfolg (von spontanen Ekel-Anfällen bis hin zu mehrjährigen Beziehung war alles drin).

Lernt man sich im "wahren Leben" kennen (ob jetzt über Single-Aktionen oder im Supermarkt), dann ist es relativ einfach, den potentiellen Partner abzuchecken. Man sieht sie/ihn ja vor sich, kann die Stimme hören, die Körpersprache und Mimik sehen, und schon mal antesten, ob die Chemie stimmt.

Im Internet ist das nicht so einfach. Man investiert teilweise viel Zeit und Emotionen, ohne sich wirklich zu kennen. Daher bin ich zuletzt dazu übergegangen, die Männer so schnell wie möglich kennenzulernen. Das beugt Enttäuschungen vor, weil man sich ja doch ein Bild vom Gegenüber macht, weil man Körpersprache, Mimik und Geruch nicht über Internet oder Telefon senden kann. Wenn man sich dann schnell verabredet, investiert man nicht zuviel im Voraus. Und das finde ich einfach besser.

Donnerstag, Mai 17, 2007

Knutsch-Küss-Schlabber

Küssen ist ein schönes Thema. Ich küsse gerne. Und viel. Wenn ich denn jemand zu Küssen habe (hoffentlich ja bald wieder).

Es gibt die verschiedensten Arten von Küssen. Und die verschiedensten Arten von Küssern. Und fast alles macht Spaß. Nur ganz wenige Sorten nicht, aber dazu später.

Am lustigsten finde ich laute, halbfeuchte Schmatzer auf die Wange. Am besten noch vor vielen Leuten, die sich darüber amüsieren, wenn der Geküsste den Sabber von der Wange wischt und ein schockiertes Gesicht macht.

In der richtigen Situation darf auch mal durch's Gesicht geleckt werden. Aber auch nur, wenn die Stimmung sehr albern und man alleine ist. Sonst ist das selbst mir zu peinlich.

Aber so richtig schön sind zärtliche, sanfte Küsse. Da ist es auch egal, wohin geküsst wird. Leicht wie Schmetterlinge, zärtlich und sanft. Das ist was für romantische Stunden zu zweit.

Zungenküsse mag ich natürlich auch. Mal zärtlich, mal wild, mal spielerisch, mal fordernd. Hängt natürlich absolut von der Stimmung und der Situation ab. Was ich aber absolut nicht leiden kann, sind Küsse, bei denen sich die Zunge des Partners anfühlt wie ein toter Fisch. So einen Kuss habe ich mal bekommen. Und nicht wiederholt. Zungenküsse sind ein Partnerspiel, bei dem beide mitmachen müssen. Ansonsten kann ich auch darauf verzichten, auf den Mann zu den Fischküssen natürlich auch. Beim Zungenkuss ist alles erlaubt. Kaugummi klauen, Zungenkämpfe, Plombenzählen ... hauptsache, der Partner macht mit.

Es gibt natürlich auch noch andere Küsse. Familiäre Küsse, zum Beispiel. Die schönen Familienküsse sind die von Eltern oder Geschwistern, oder auch Freunden und Freundinnen. Nicht so schöne gibt es dann von alten, runzligen Tanten, die beleidigt wären, wenn man ihnen keinen Kuss auf die Wange zur Begrüßung gibt. Dass die aber auch nicht verstehen wollen, dass solche Aktionen Traumata auslösen können, die Runzelküsse für den Rest des Lebens mit sofortigem Herpes-Ausbruch bestrafen....

Küsse zwischendurch, zur Verabschiedung oder Begrüßen des Liebsten, einfach mal so spontan als Liebesbeweis über den Tag verteilt, sind auch sehr nett. Sie kosten nicht viel Zeit, und zeigen doch Liebe und Zuneigung.

Was ich auch absolut nicht ausstehen kann sind Küsse auf's Ohr. Das tut weh, ist unhöflich und respektlos.

Aber bis auf drei kleine Ausnahmen sind Küsse einfach nur toll. Ich freue mich darauf, dass ich hoffentlich bald auch wieder jemanden zum Küssen habe.

Mittwoch, Mai 16, 2007

Wie die Zeit vergeht ...

Vor lauter Stress bin ich in letzter Zeit zu rein gar nichts gekommen. Aber heute habe ich mal ein bisschen Zeit, weil alle Arbeit schon gemacht ist, und ich bloß auf den nächten Stressschub warte.
Im Schwabenland werde ich wohl nicht bleiben, mein Chef will mich nicht behalten. Aber das macht es mir umso leichter, wieder zurück nach Hause zu gehen. Auch weil sich meine beste Freundin und diverse andere Leute sehr darüber freuen :-)
Der momentan wichigste Grund ist, wie sollte es auch anders sein, der Pfarrer, den ich Anfang des Jahres kennengelernt habe. Wir verbringen so viel Zeit wie möglich miteinander, telefonieren viel und kommen gut miteinander klar. Aber wir sind sehr verschieden, was die meisten Dinge betrifft. Ehrlich gesagt, ist er, vor allem was Zwischenmenschliches angeht, mein absolutes Gegenteil.
Im Flirten ist er eine einzige Katastrophe. Sehe ich ihn ein bisschen zu lange an, wird er gleich verlegen. Teste ich meine Grenzen aus, kann es passieren, dass er aufsteht und ganz schnell nach Hause muss.
Ich muss zugeben, es hat sich gebessert, aber ich grabe ja auch schon seit März an ihm rum. Und das ist echt ein Langsamkeits-Rekord für mich! Wow!
Er ist sowas von schüchtern, das habe ich noch nicht erlebt! Es ist ja nicht so, dass er noch nie eine Freundin hatte, aber ich frage mich manchmal, wie er das wohl angestellt hat!
Vor ein paar Wochen waren wir im Kino. Ich dachte, wo wir dann so nebeneinander sitzen, und er weiss, dass ich was von ihm will, da tastet er vielleicht mal nach meiner Hand, oder er legt den Arm um mich. Aber nichts da. Nichts ist passiert, nicht ein kleines bisschen. Ein katastrophaler Flirter!
Immerhin sind wir mittlerweile beim Kuscheln angekommen. Aber für's Küssen ist es noch zu früh, sagt er. Naja, ich passe mich halt an, weil ich nicht will, dass er irgendwann wieder aufsteht und wegläuft. Aber ich habe ihm schon angedroht, dass ich irgendwann, wenn es mir viel zu lange dauert, mit der Keule kome und ihn bewußtlos irgendwo ankette, damit er nicht mehr weglaufen kann ;-)
Er hat auch Angst, dass er nicht küssen kann, aber das kann ich ja nun echt nicht beurteilen. Außerdem stehen die Chancen ziemlich gut, dass er küssen kann, weil ich bisher bloß einen einzigen Kerl geküsst habe, der nicht küssen konnte. Und der war richtig schlecht, nebenbei bemerkt. Aber den habe ich dann auch bloß ein einziges Mal geküsst. Also liegt die Wahrscheinlichkeit, dass er nicht küssen kann, bei ca. 2%. Die Chancen stehen also gut. :-)))
Dieses Wochenende bin ich ja wieder zu Hause, mal sehen, ob ich ein bisschen weiterkomme....

Montag, März 05, 2007

Korrektur

Nachdem ich nochmal ein Wochenende daheim verbracht habe, und während der Fahrten viel Zeit zum Nachdenken hatte, ist mir klar geworden, dass es im Prinzip gar nicht darum geht, WAS ich will, sondern WEN ich will.
Irgendwie war das früher nie so ein Problem. Ich hab 'nen Typen gesehen, ihn angemacht, und entweder 'ne Abfuhr kassiert oder Erfolg gehabt. Völlig unkompliziert, es war ja kein Thema, jemand Neues zu finden. Neuer Typ, neues Glück.
Aber jetzt ist es alles andere als einfach geworden. Als weiblicher Single über dreissig 'nen passablen männlichen Single über dreissig zu finden ist ganz schön schwer. Denn nichts ist wahrer als der Spruch, dass Männer wie Toiletten sind: entweder besetzt oder beschissen.
Und merkwürdigerweise bin ich echt vorsichtig geworden. Das war eigenlich nie meine Art. Ich bin auf die Schnauze gefallen, wieder aufgestanden und habe einfach weitergemacht. Es war ja noch genug Zeit.
Doch jetzt liegt meine letzte lange Beziehung schon mehr als zwei Jahre zurück, in der Zwischenzeit gab es nur hoffnunglose Fälle. Männer, mit denen ich mir ein Zusammen-alt-werden vorstellen konnte, gab es eher weniger.
Und so richtige Lust auf Flirten habe ich irgendwie auch nicht mehr. Als ich letztens noch mal in einer Disco war, da hat es mich absolut nicht gereizt, mir da jemanden anzulachen.
Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich jemand Bestimmtes will. Und da fängt es dann an, so richtig kompliziert zu werden. Denn dieser Jemand ist in einer Beziehung, und nichts liegt mir ferner, mich in eine bestehende Beziehung einzumischen. Ich will doch keiner Frau den Mann wegnehmen. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als mich zu freuen, wenn ich ihn sehe, und zu leiden, dass er nicht an meiner Seite sein kann.
Dieser Mann wäre für mich der einzig wichtige Grund, im Schwabenland zu bleiben. Würde er sagen: "Bleib, ich will dich in meiner Nähe behalten." Dann würde ich sofort, ohne zu überlegen, hier bleiben.
Auf der anderen Seite ist dieser Mann gleichzeitig einer der Hauptgründe, dass ich hier wieder wegwill. Daran zu denken, dass er jeden Abend zu seiner Freundin fährt, während ich alleine in meinem Zimmer hänge, die Vorstellung, dass die beiden eines Tages heiraten, das ist zu viel für mein armes kleines Herz. Das könnte ich nicht ertragen.
Also weiß ich, WEN ich will, doch er ist so unerreichbar, dass es mich schmerzt, ihn zu sehen. Ich gehe ihm aus dem Weg und suche gleichzeitig nach guten Gründen, ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Doch auf die Dauer kann das nicht weitergehen, dann werde ich irgendwann völlig wahnsinnig.
Die einzig richtige Konsequenz ist also, mir in der Heimat wieder Arbeit zu suchen und zurückzugehen. Dann wäre auch mein Heimweh endlich wieder weg. Und ich könnte mal sehen, was der Pfarrer so macht. ;-)

Und hier noch mein momentanes Lieblingslied (von In Extremo), weil es meine Sehnsucht so richtig gut ausdrückt...

Singapur
Die alte Heimat ist fern von hier
Nur ihre Narben die blieben mir
Wenn Wellen meine Spuren lecken
Will ich das Salz des Windes schmecken
Bin vogelfrei, weit von daheim
Ein jeder Ort wird wohl besser sein
Hab aufgebaut und reiße ein
Der Große Sturm soll meiner sein
Der Wellenschlag bezähmt mein Herz
Schmeiß über Bord den Lebensschmerz
Kein letzter Blick, kein Gruß zurück
Das Leiden schwindet Stück für Stück

: Lass mich, lass mich nie wieder los
Lass mich, lass mich nie wieder los :

Die fernen Töne treiben mich
Wie die Motte in das Licht
Werd meine Seele tief ergründen
Und ich weiß ich werd mich finden
: Lass mich... :

Sonntag, Februar 25, 2007

Was will ich?

Ein Freund sagte letztens zu mir, als es um das Thema "Beziehungen und Torschlusspanik" ging, dass ich mir keine Sorgen machen sollte, denn je älter man würde, um so schneller gehe das mit der Beziehungsfindung. Worauf ich erwiederte, dass das sicherlich daran liege, dass man irgendwann ziemlich genau weiss, was man will, und was man nicht will.
Das hat mich darauf gebracht, zu überlegen, was ich überhaupt will. Merkwürdigerweise habe ich nach einigem Grübeln festgestellt, dass ich eher weiss, was ich NICHT will. Und, dass diese Dinge meist auch zu den Trennungsgründen meiner Beziehungen gehörten.
Was ich will, ist ein Mann. Einer der auf eigenen Füßen stehen kann und nicht bei jeder Kleinigkeit zu Mama rennt. Einer, der kochen kann, der für sich selbst sorgen kann, und der auch ohne Frau nicht im Chaos untergeht. Und zumindest ein bisschen meiner Liebe zur Musik muss er teilen. Gute Manieren gehören halt auch noch dazu. Intelligenz ist ein Muss, genauso wie ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein und Schlagfertigkeit. Aber das war's dann auch schon.
Dinge, die mir egal sind, gibt es natürlich auch. Beim Aussehen gehe ich immer Kompromisse ein. Es ist ja völlig unmöglich, dass eines Tages mal Gary Oldman oder Johnny Depp vor mir stehen und mir sagen, dass sie mich heiraten wollen.
Ein Mann muss nicht schön sein. Schöne Männer muss man immer teilen ;-) Aber ein gewisses Etwas sollte er schon haben. Schöne Augen sind mir am liebsten. Lange dunkle Wimpern, intensive Augenfarbe. Und schon liege ich ihm zu Füßen.
Groß oder klein ist mir egal. Da ich leider nur in meiner Familie die Kleinste bin, ansonsten aber oft schon meine Umgebung überrage, kommt es öfter vor, dass ich gleichgroßen oder kleineren Männern begegne. Aber mittlerweile ist mir die körperliche Größe egal, wenn ich mich bei ihm geborgen und beschützt fühlen kann.
Ein Sixpack ist mir auch schnuppe. Bloß zu umfangreich sollte der Körperbau dann doch nicht sein.
Eigentlich stehe ich auf lange Haare. Aber im Prinzip ist mir die Haarlänge genauso egal wie die Haarfarbe.
Geld ist mir völlig egal. Ich hatte schon immer ein Händchen für arme Schlucker mit Potential zum Reichwerden, habe sie dann aber auch immer noch vor dem finanziellen Erfolg verlassen.
Was allerdings gar nicht geht ist ein schmarotzendes Wesen. Es ist ok, wenn er nicht jedesmal bezahlt, wenn wir ausgehen, aber es sollte nicht zur Gewohnheit werden, dass ich immer zahle, wenn ich nicht nur zu Hause rumsitzen will.
Auch Eifersucht kann ich absolut nicht leiden. Wenn nach mir jeder Unterhaltung mit einem anderen Mann eine Szene gemacht wird, oder ich mich immer in Acht nehmen muss, mit wem ich rede, dann ist das für mich ein Zeichen von mangelndem Vertrauen, und das hat in einer Beziehung nichts zu suchen. Nach meiner Erfahrung schließt der Partner auch oft von sich selbst auf andere Personen, und das ist noch schlimmer.
Ein klammernder Partner wäre mir auch ein Greuel. Ich brauche meine Freiheit. Jede freie Minute mit dem Partner zu verbringen klingt zwar schön, aber wird irgendwann sehr eintönig. Natürlich muss man sich gemeinsame Zeiten gönnen, sonst wäre es ja keine Beziehung, aber ein gewisses Maß an Freiraum muss bleiben. Wenn ich meinen Partner die ganze Zeit am Rockzipfel hängen habe, dann habe ich keine Gelegenheit mehr, mich auf die Zeit mit meinem Partner zu freuen. Auf die Dauer ist das keine gute Basis.
Mangelndes Interesse an meiner Arbeit, oder was auch immer ich gerade tue, ist für mich auch nicht mehr drin. Er muss sich ja nicht für das Toilettenpapier interessieren, das ich benutze. Aber meine Arbeit muss er ernst nehmen, und ein paar von meinen Hobbies auch. Immerhin habe ich mich im Laufe der Jahre mit Feindraht, Motorrädern, Gitarren und Verstärkern auseinandergesetzt. Für mich ist das selbstverständlich, aber wohl für viele andere nicht.
Die Unfähigkeit, Gefühl zu zeigen ist für mich ebenso ein no-go wie das minütliche Verkünden von Liebesschwüren. Ein gesundes Mittelmaß tut's auch. Ich muss nicht jede Sekunde mit Liebesbekundungen und -beweisen überschüttet werden, aber das völlige Fehlen von emotionalen Äußerungen oder gar Körperkontakt ist dann auch der falsche Weg.
Jemand, der mein Leben plant, als wäre es seines, der jetzt schon weiß, wie in zehn Jahren unsere Kinder aufwachsen sollen, ohne dass ich Mitspracherecht habe, kommt mir gar nicht in Frage. Dazu muss ich noch sagen, dass in solchen Situationen der Rebell in mir zum Vorschein kommt, und ich dann genau das Gegenteil von dem mache, was für mich vorgesehen war.
Worauf ich mittlerweile absolut allergisch reagiere, sind Personen, die nur lauwarme Luft von sich geben. Theorie und Praxis sollten schon übereinstimmen, sonst sind die besten Absichten für die Katz.
Im Grunde genommen bin ich immer bereit, Kompromisse einzugehen. Jede Beziehung ist anders, wie auch jeder Mann anders ist. Aber zu viele der no-go's sollten dann doch nicht auftreten, denn ich habe schon meine Gründe dafür.
Das Wichtigste ist allerdings, eine gemeinsame Basis außerhalb des Bettes zu haben, damit es auch wirklich klappt. Naja, und glänzen die Gläser, dann klappt's sicher auch mit dem Nachbarn ... *grins* (na, dem in W. natürlich!!)

Sonntag, Februar 11, 2007

Frauenmasochismus

Nach der stressigen Woche und dem Ich-bewege-mich-keinen-Meter-Tag gestern habe ich mir heute überlegt, ich könnte mal was für mich tun. So 'nen richtigen Beauty-Tag einlegen, an dessen Ende ich mich schön und begehrenswert finde.
Mittlerweile fühle ich mich auch so, aber der Weg dahin war steinig und schwer. Wenn die Männer wüssten, wie schmerzhaft es sein kann, schön zu sein, würden sie sich nie einer solchen Tortur unterziehen .... Moment mal .... Machen sie ja eh nicht. Aber von Frauen wird's verlangt. Naja. Die Geschlechterrollen waren schon immer ungerecht verteilt. Aber das weicht jetzt vom Thema ab.
Angefangen habe ich mit den Haaren an meinen Armen. Entfernen will ich die nicht, weil das dann total bescheuert aussieht, wenn die nachwachsen. Also werden sie blondiert. Was äußerst schmerzhaft ist. Das Zeug kribbel und zwickt und pisakt. Folter pur für zehn Minuten. Das war dann schon der erste Punkt, an dem ich mich gefragt habe, ob ich noch ganz dicht bin, mich auf eine solche Weise entspannen zu wollen.
Danach habe ich eine Schönheitsmaske aufgetragen. Die war zur Abwechslung sehr angenehm und fühlte sich wirklich gut an.
Gleichzeitig habe ich mir die Oberschenkel rasiert. Bis auf bisschen Verrenken ging das auch ganz gut und war nicht schlimm.
Nach einer Dusche, die so ziemlich der Höhepunkt war, hatte ich mich dazu entschlossen, meine Unterschenkel zu epilieren. Blöde Idee! GANZ blöde Idee! Das hatte ich nämlich seit gut zwei Monaten nicht mehr gemacht, und nur bei Bedarf den Rasierer drübergleiten lassen. Nach den ersten paar Sekunden Epilieren wurde mir klar, wie angenehm sanft Tätowieren ist. Das, was jetzt kam, waren fünfundvierzig Minuten Zähne zusammenbeißen unter dem Motto: "Wer schön sein will muss leiden!" Und gleichzeitg habe ich mir dreimillionen Mal die Frage gestell, wofür ich das eigentlich mache. Aber weil ich ein tapferes großes Mädchen bin habe ich die Selbstfolter durchgehalten, ohne zuviel zu schreien.
Jetzt fehlt nur noch das Fußnägel-Lackieren, was ausser kalten Füssen eigentlich auch nicht so schlimm ist.
Aber irgendwie denke ich mir, ich muss doch voll bescheuert sein, mir absichtlich Schmerzen zuzufügen, um mich am Ende des Tages schön zu fühlen. Das sind die Punkte, bei denen ich mir wünsche, ich wäre doch ein Mann. Männer dürfen behaarte Arme und Beine haben, buschige Augenbrauen und Bart. Und eine Frau muss aussehen wie ein glatter Baby-Popo. Tja, es ist doch einfach alles ungerecht.... *seufz*

Freitag, Februar 09, 2007

Sehnsucht

Tja, da bin ich wieder. Nach einer Woche, die stessiger kaum hätte sein können. Erst Skifahren mit dem Büro, dann ein geschäftlicher Termin in der Slowakei, der mich von Montag Abend bis Donnerstag Abend von zu Hause weggeführt hat. Natürlich fand ich das klasse, aber ich war so nervös. dass ich kaum geschlafen habe.
Jetzt habe ich mir lecker Pflaumenwein hinter die Binde gekippt, um mich zu entspannen. Viel helfen tut's nicht, ich habe immer noch das Gefühl, dass ich was tun muss, und sei es bloß, das Chaos in meiner Wohnung zu beseitigen.
Doch so langsam werde ich echt gefühlsduselig. Ehrlich gesagt, war die letzte Woche furchtbar. Aber nicht wegen der Arbeit, sondern weil ich mich einfach sehne. Nach allem, nach dem sich ein Single nur sehnen kann.
Am letzten Wochenende hatte ich das Vergnügen, nochmal in den Arm genommen zu werden. Und seitdem könnte ich bei dem Gedanken daran schon losheulen.
Klar ist es schön, als Single keinem Rechenschaft schuldig zu sein. Vor allem, weil ich momentan mehr arbeite als ich je zuvor gearbeitet habe. Aber mir fehlt doch sehr die körperliche Nähe und Zärtlichkeit einer Beziehung. Mehr als mir lieb ist.
Normalerweise vermisse ich das nicht so ganz, so wie ein Blinder auch nicht vermisst, dass er nicht sehen kann. Aber seit letztem Wochenende ist es wieder ganz schlimm. Es bereitet mir fast körperliche Schmerzen, dass ich hier mutterseelenallein sitze, am Computer, und der einzige, der im Bett wartet, ist mein Teddybär.
Wenn ich darüber nachdenke, was ich mal für Träume hatte, dass ich als Teenager mal unbedingt heiraten und Kinder haben wollte, kann ich vor lauter Enttäuschung nur lachen. Ich bin mittlerweile über dreissig und immer noch allein. Und weiss nicht, wie ich überhaupt einen Mann kennenlernen soll. Und Zeit habe ich dafür auch nicht.
Es ist wie verhext. Bin ich privat glücklich, dann bin ich unglücklich im Job, oder gar arbeitslos. Habe ich aber einen guten Job, dann habe ich entweder totales privates Pech, oder gar kein Privatleben. Ist doch wirklich toll, oder? Wie zum Henker soll ich mal ein Kind in die Welt setzen, wenn ich nichtmal die Chance habe, einen potentiellen Vater kennenzulernen?
Oh, Männer gibt es genug. Aber die sind entweder falsch, nicht mein Typ, oder vergeben. Bravo! Es ist echt zum Kotzen! Und ich mache mir mal die zweite Flasche auf, auch wenn ich morgen wahrscheinlich nicht mehr mit dem Kopf durch die Tür passen werde ....
Also sind mal wieder meine einzigen Freunde der Alkohol, mein Teddy und der Fernseher. Und mein Privatleben besteht einzig aus den Telefonaten mit meiner Freundin, die über dreihundert Kilometer weit von mir weg ist, und mir, außer mit Worten, nicht beistehen kann.
Naja, dann widme ich mich mal dem Fernseher, und gehe ins Bett, bevor mein Magen das Rotieren anfängt. Und kuschel ausgiebig mit meinem Teddy.
Und das hier werde ich wohl nicht mehr durchlesen, weil ich's wahrscheinlich sonst sofort löschen werde, weil Texte unter Alkoholeinfluss nicht unbedingt die Besten sind....

Montag, Januar 29, 2007

Reif für die Klapse

Ich fass es nicht. Ausgerechnet mir passiert mal wieder sowas. Es darf echt nicht wahr sein!
Mein Traummann sieht in etwa so aus: groß, schlank (nicht zu dünn, nicht zu dick), lange Haare, ein bisschen wild, Musiker (spielt zumindest in 'ner Schrammel-Band oder so), am liebsten noch tätowiert und mit Ohrring. Und intelligent.
Und jetzt das: ich habe ihn gesehen, und es war passiert. Es ist zu Heulen.
Spießig (ein absoluter Anzug-Fanatiker, der so gut wie nie ohne Krawatte aus dem Haus geht), Kurzhaar-Frisur mit Seitenscheitel, Milchbubi. Darüber hinaus ist er auch noch Pfarrer (evangelisch, wohlgemerkt!).
Und bei mir hat der Blitz eingeschlagen. Volle Socke. Mit allen unverkennbaren Anzeichen: In seiner Gegenwart setzt mein Sprachzentrum aus, und ich bin froh, überhaupt ein verständliches Wort zu sagen, dass dann aber keineswegs sinnvoll ist. Ich bekomme weiche Knie, wenn ich ihn sehe, und in meinem Bauch ist ein Schwarm Schmetterlinge eingezogen. Und ich bin hyperaktiv und gleichzeitig totmüde.
In der ersten Nacht habe ich von ihm geträumt. Ein Alptraum sondergleichen. So träumt frau doch nicht von einem Geistlichen! Dementsprechend bin ich schon um 6 nach 5 Stunden Schlaf wieder wach gewesen und habe den Rest des Tages den Kopf gegen die Wand geschlagen. Zumindest mal bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Aber seine Augen und sein Gesicht habe ich trotzdem die ganze Zeit vor mir gesehen.
Na, Glückwunsch, das hab ich ja wieder ganz toll hingekriegt! Ich verknalle mich in einen Typen, der das genaue Gegenteil von dem ist, auf das ich eigentlich abfahre. Und darüber hinaus ist er auch noch Pfarrer. Nichts gegen Pfarrer, ich kenne einige, und die mag ich alle. Aber ich will doch keinen Pfarrer neben mir im Bett haben! Das geht doch irgendwie nicht! Und ist doch auch überhaupt nicht mit meinem Lebensstil, der eher in die Sex, Drugs and Rock'n Roll - Richtung geht, vereinbar.
Der arme Kerl fällt sicher in Ohnmacht, wenn er rausfindet, dass ich meine Ex-Männer nicht mal mehr an 2 Händen abzählen kann und ausserdem tätowiert und gepierct bin. Das funktioniert doch nie im Leben!
Letzte Nacht habe ich mir vorgenommen, nicht von ihm zu träumen. Und ich habe geträumt, ich würde nicht von ihm träumen. Toll, weil ich so nämlich trotzdem die ganze Zeit nur von ihm geträumt, hab. Hat ja super geklappt!
Ich lasse mich einweisen. Das kann doch alles nur der Hormon-Stau sein. Bestimmt ist das bloß ein Strohfeuer und schnell wieder vobei. Und sehen werde ich ihn ja vorerst auch nicht, weil er in meiner Heimatstadt wohnt.
Aber für alle Fälle habe ich im Netz recherchiert und seine E-Mail-Adresse gefunden. Nein, ich werde ihm nicht schreiben. Nein, das werde ich nicht. Ich werde dem dringenden Wusch widerstehen. OHMMMMMMMMMMMMMMMMM..... Naja, 'ne kleine Mail kann ja nicht schaden, oder? NEIN!! Ich werde mich dagegen wehren, ich werde meine ganze Kraft zusammennehmen und ihm NICHT schreiben. Vielleicht....

Freitag, Januar 19, 2007

Rainbow-Day

Heute war ein echter Regenbogen-Tag. Ein Regenbogen nach dem anderen! Sechs davon habe ich als Foto festhalten können, drei hatte ich davor schon verpasst, und ich weiss nicht, wieviele dann noch kamen.


Hätte ich mal bloß nach dem Topf voller Gold gesucht... ;-)







Montag, Januar 15, 2007

Kummerkastentante

Manchmal glaub ich's echt nicht.
Ich meine, wenn sich meine Freundinnen bei mir ausheulen, dann finde ich das normal. Mache ich ja auch bei denen.
Dann wird schon mal stundenlang über misslungene Beziehungs-Versuche diskutiert, im Kreis geredet, geheult, gelacht, im Selbstmitleid gesuhlt, weil wir dann doch den Richtigen nicht finden, geklagt, gelästert.
Aber wenn das meine Ex-Freunde auch wollen, dann finde ich das mehr als merkwürdig. OK, ich unterhalte zu den meisten meiner Ex-Partner ein relativ gutes Verhältnis. Immerhin waren wir ja mal verliebt und haben Freud und Leid geteilt. Ich denke, das verbindet dann schon irgendwie.
Komisch wird es dann, wenn meine Ex-Partner mit Liebeskummer zu mir kommen. Das finde ich dann schon mehr als merkwürdig. Gibt es sonst keine offenen Ohren?
Liebeskummer-Gespräche mit meinen Freundinnen sind gut. Wir unterstützen uns gegenseitig. Wenn meine Freundin mit Herzschmerz anruft, dann helfe ich ihr gerne. Ich weiss nämlich genau, dass sie auch Zeit und ein offenes Ohr für mich hat, wenn ich sie anrufe, um ihr mein Herz auszuschütten.
Ruft aber einer meiner Ex-Lover an, dann weiss ich, dass das Ganze nur einseitig verlaufen wird. Er will jammern und heulen, weil er das bei seinen Kumpels nicht kann. Die würden ihn auslachen. Aber die Ex, die ist gut genug dafür. Die ist so lieb, die hört zu, die tröstet, die hat Mitleid. Ist dann das Schlimmste überstanden, hör ich erstmal nichts mehr von ihm. Ich weiss doch, wie's läuft. Männer sind doch alle so.
Leider bin ich dann auch immer zu nett, um zu sagen, dass er besser zu 'ner Parkuhr gehen soll. Hach, ja. Heute Abend kann ich mir wieder was anhören. Der Ärmste (siehe "Amour Fou") hatte was Neues gefunden, die ihm dann aber fremdgegangen ist. Und er hat eben angefragt, ob er mich anrufen darf. Was soll ich denn sagen? Ich weiss, dass er relativ wenige Leute hat, die ihm zuhören, da kann ich ihm doch nicht sagen, dass mich das alles nicht interessiert! Und er ist doch noch so jung! Aber andererseits müsste er auch mittlerweile alt genug sein, zu wissen, dass Liebeskummer zum Leben dazugehört und in seltesten Fällen tödlich ist. Ich habe genug davon gehabt in meinem Leben, den letzten erst vor ein paar Wochen (ist hier auch nachzulesen). Aber wie immer habe ich überlebt.
Das Schlimme ist ja, dass ich genau weiss, woran es bei ihm scheitert, und dass es immer wieder an genau diesem Punkt scheitern wird, wenn er sich nicht ändert. Aber er ist noch nicht so weit, das zu verstehen. Er muss noch viel lernen, aber ich befürchte, dass er das auch nicht verstehen wird.
Es ist zum graue-Haare-kriegen. Ich weiss, dass er heute Abend wieder völlig verzweifelt am Telefon heulen wird, ich ihn aber nicht trösten kann, weil er meint, dass diese Dinge immer nur ihm passieren. Und dass alle was gegen ihn haben. Dass es mir nicht besser geht als ihm übersieht er gerne, hört nicht zu und ist völlig auf sein Selbstmitleid konzentriert. Tja, und ich werde wieder total verständnisvoll sein, ihm sagen, dass das eh bloß eine dumme Kuh war, die ihn nicht wert ist, und dass er ganz bestimmt darüber hinwegkommen wird. Außerdem gibt es bestimmt eine Frau, die ihn so lieben wird wie er ist, und die ihn auch verdient hat. Toller Rat, ich weiß. Und vor allem toll daran ist, dass er von einer einundreissigjährigen kommt, die es immer noch nicht auf die Reihe gekriegt hat, mal 'nen Kerl zu finden, der nicht bei Liebeskummer anruft und ihr die Ohren vollheult.
*SEUFZ*

Samstag, Januar 13, 2007

Jahresrückblick 2006

Das Jahr 2006 neigt sich dem Ende zu. Eine gute Gelegenheit, das Jahr Revue passieren zu lassen, denn viel ist passiert, Gutes wie Schlechtes, positive Überraschungen und bittere Enttäuschungen.

Was hatte ich mir von 2006 erwartet? Eigentlich hatte ich gehofft, ich könnte endlich mal versuchen, ein geregeltes Leben außerhalb meines Elternhauses zu führen, mit einem geregelten Job, einem geregelten Einkommen und geregelten Hobbies. Vielleicht sogar einen Mann kennenlernen, mit dem ich mir eine Zukunft vorstellen könnte.

Doch was ist daraus geworden?

Das Neue Jahr hat direkt schon gut angefangen. Portmonnaie geklaut, die Sylvesternacht habe ich auf dem Polizeirevier verbracht, um eine Anzeige aufzugeben. Die Tage danach bin ich dann von Amt zu Amt gepilgert, um meine Papiere neu zu beantragen. Aber halb so schlimm, denn einen neuen Führerschein wollte ich sowieso mal beantragen, und das Portmonnaie kam ein paar Wochen später samt Unterlagen per Post.

Der Hammer kam im Februar: "Ihr Vertrag wird nicht verlängert und Sie sind ab sofort sämtlicher Pflichten uns gegenüber entbunden." Nicht ab Ende des Monats, nicht ab Ende der Woche, nicht ab heute Abend. Sofort. Im Nachhinein war das auch nicht so sehr negativ, da ich so noch bis Mai, dem Ablaufszeitpunkt meines Vertrages, Zeit hatte, einen neuen Job zu finden, ohne wirklich arbeitslos zu sein.

Und wie das Leben so spielt, habe ich tatsächlich einen neuen Job in diesem Zeitraum gefunden, allerdings mit einem erheblichen Minus-Faktor: Ich musste umziehen und das ausgerechnet ins Schwabenland.

Der neue Job war und ist super. Das Arbeitsklima könnte kaum besser sein, es ist ein echtes Team, und die Arbeit macht Spaß.
Meine Wohnung ist nicht so berauschend, aber ich kann damit leben. Wer lebt schon gerne im Altersheim? ...
Und die Schwaben ... sind halt Schwaben. Nicht ganz einfach für jemand, der aus dem Rheinland stammt.

Männertechnisch ist 2006 einiges gelaufen. Aber genauso chaotisch wie der Rest meines Lebens auch. Amour Fou, One Night Stands, eine unglückliche Affaire. Aber aufgrund meiner doch recht unsicheren Zukunft bin ich auch nicht ganz traurig, dass ich nicht dem Mann meines Lebens über den Weg gelaufen bin.

Tja, mal sehen, was 2007 für mich in peto hat. Ein paar Dinge, die auf mich zukommen, weiss ich schon. Werde ich meinen Job behalten? Werde ich wieder zurück nach W. gehen, weil ich in der Gegend eine neue Arbeit finde? Alles andere versuche ich, einfach auf mich zukommen zu lassen. Es ist einfach nicht absehbar.

Ach ja, und mein Vorsatz für 2007: Mehr Musik machen. Sollte ich echt in L. bleiben, dann werde ich nach einer Band suchen, die mich als Sängerin duldet. Und gehe ich zurück nach W., habe ich ja hier genug Möglichkeiten zum Musizieren.

Merry Christmas!

Meine Wünsche für Weihnachten waren bescheiden, und sie sind fast alle in Erfüllung gegangen. Ich wollte mit meiner Familie zusammen sein, mit den Menschen, die ich liebe und denen ich vertraue. Dieser Wunsch ist mir mehr als erfüllt worden. Wir haben viel Zeit miteinender verbracht, viel gelacht und noch mehr gegessen.
Allerding wünsche ich gewissen Leute, trotz Fest der Liebe und Freude, die Pest an den Hals. Und zwar von ganzem Herzen. Diese drei Personen haben nicht nur meiner Schwester, sondern auch meinem Dad, der sich unendlich sorgt, das Fest vermiest. Mit Intriegen, falscher Nachrede und Diffamierung, kurz gesagt, Mobbing. Meine Schwester liebt ihren Job und die Leute, mit denen sie arbeitet. Und jetzt wird ihr vorgeworfen, ihre Schutzbefohlenen zu misshandeln. Ausgerechnet meine Schwester! Und die Vorwürfe stammen von Personen, die die Arbeit nicht gerade erfunden haben.
Dies war natürlich das Haupthema über die Feiertage. Ich könnte kotzen! Solche ... ich glaube, kein Schimpfwort, das nicht zensiert werden würde, kann meine Wut und mein Entsetzen auch nur annähernd ausdrücken.
Diesen Personen wünsche ich alles Schlechte und Üble, was man sich vorstellen kann. Sie sollen in der Gosse verrotten, während sie von Maden und Ratten aufgefressen werden. Und keiner soll sie vermissen und sich um ihr Schicksal kümmern.
Frohe Weihnachten!